Die besten Blogs zum:ZENTRALABITUR

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Ja, wir brauchen ein Zentralabitur und Schule muss Bundeskompetenz sein.

Ausgewählt von Sarah Ehrmann

Spätestens in fünf Jahren soll Deutschland ein einheitliches Abiturniveau erhalten. Darauf hat sich die Kultusministerkonferenz geeinigt. Allerdings nicht in Form eines Zentralabiturs, sondern eines Aufgabenpools, aus dem sich von 2016/17 an Lehrer der 16 Bundesländer bedienen können. Sechs Länder, darunter Bayern, Sachsen und Niedersachsen, wollen bereits 2014 mit einer gemeinsamen Aufgabensammlung beginnen. In Blogs wird die Entscheidung vor allem positiv bewertet, aber auch die Probleme werden angesprochen.

Ein Schild am Eingang des Hoelderlin Gymnasiums in Stuttgart ermahnt zu Ruhe während der Abiturprüfungen. (Foto: dapd)

Der Blog des Landes-Schüler-Rates Sachsen ( lsr-sachsen.de) sieht mit dem Beschluss endlich die Vergleichbarkeit der Abiturergebnisse in ganz Deutschland gegeben, was die Abschlüsse transparenter mache. Gleichzeitig blieben aber viele Fragen offen und Forderungen unerreicht: "So bezieht sich der aktuelle Beschluss nur auf das gymnasiale Abitur und bezieht damit alle anderen Schulabschlüsse nicht mit ein. Die Vergleichbarkeit des Abiturs ist jedoch so lange nicht gegeben, wie komplett unterschiedliche Fächerkombinationen in die Sekundarstufe II eingehen können."

Die Autorin des Abiturvorbereitungsblogs ( abiweb.de/blog/), Martina Henn-Sax, zeigt sich verwundert über das "Vorpreschen Niedersachsens" in der Diskussion, weil das Gymnasium dort in den vergangenen Jahren bereits viele Veränderungen mitgemacht habe. Bereits 2006 sei ein Zentralabitur für das Bundesland eingeführt worden, 2011 habe der erste Doppeljahrgang mit Themenschwerpunkten die Abiturprüfungen abgelegt. 2012 sei nun das erste Prüfungsjahr seit Einführung des Zentralabiturs, in dem der Lehrplan als Grundlage des zu prüfenden Abiturstoffs verpflichtend sei. "Eine nicht ganz einfache Umstellung für Lehrer und Schüler! Es fragt sich, ob dem niedersächsischen Lehrpersonal ausreichend Zeit bleibt, sich in die nächste Neuerung einzuarbeiten."

Auch auf Twitter ( twitter.com) wird die Entscheidung kommentiert. "Maijoka" ( @maijoka) meint: "Um die Diskussion kurz und schlüssig zum Ende zu bringen: Ja, wir brauchen ein #Zentralabitur und Schule muss Bundeskompetenz sein." Der Religions- und Sozialwissenschaftslehrer Thomas Nolte ( @tom_nolte) schreibt unter "Schule 2012": "Deutsch heißt jetzt Theater, Religion heißt Glück und Informatik heißt Linux; Zentralabitur heißt jetzt Aufgabenpool."

Auf der Seite lehrerfreund.de bewertet der Autor die Einigung der Kultusminister kritisch: "Alles steht und fällt letztlich damit, wie viele Bundesländer sich bei den Abituraufgaben tatsächlich aus dem Aufgabenpool bedienen." Für ihn ist ein Zentralabitur ein Muss, denn gleiche Aufgaben sparten Geld und gewährleisteten Vergleichbarkeit.

Der Autor Alex beurteilt auf der Webseite Dresden01.de den Schritt hin zum Zentralabitur als überfällig: "Warum wir in diesem Jahrtausend in mancherlei Hinsicht noch immer in Kleinstaaterei wie vor Kaisers Zeiten leben, will sich nicht erschließen." Ihm geht der Schritt auch nicht weit genug: "Kleine Reformen sind gut und schön. Aber werden wirklich große und grundlegende Veränderungen so nicht schon wieder verbaut?"

© SZ vom 16.03.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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