Die besten Blogs zu:SYRIENS BEOBACHTERN

Lesezeit: 2 min

Sprache der Gewalt, Panzer und Waffen.

Ausgewählt von Karin el-Minawi

Die Beobachter der Arabischen Liga haben ihre Mission in Syrien eingestellt, da sie es nicht schafften, dem Blutvergießen ein Ende zu setzen. Auch während ihrer Anwesenheit ging das Regime brutal gegen die Opposition vor. In der syrischen Blogosphäre wurde die Mission von Anfang an kritisiert.

Demonstranten mit der syrische Staatsflagge während einer Versammlung am Sabe Bahrat Quadrat in Damaskus am 26. Januar 2012.  (Foto: dpa)

Der Autor Revolutionärer Syrer nennt auf www.the-syrian.com die Beobachtermission nur eine Farce. "Uns Mohammed Al Dabi zu schicken, der für die Massaker in Darfur verantwortlich ist, ist provozierend. Auch dass sie die Gewalt vor ihren Augen ignorierten und behaupteten, dass sie nachgelassen habe". Die Beobachter seien stille Zeugen bei den Morden an den Syrern, deren Verhaftungen und Folterungen. Er sieht diese Mission als weiteren Beweis für die Beteiligung der Araber am Blutvergießen in Syrien. Dem fügt ein Leser hinzu, dass General Al Dabi nur die Sprache der Gewalt, Panzer und Waffen kenne. "Der Einsatz ist eine Verschwörung der arabischen Führer gegen das syrische Volk."

Auf dem Blog www.maysaloon.org heißt es, die Mission sei nicht unprofessionell und unbeholfen. "Mal abgesehen davon, dass der Leiter der Mission, General Al Dabi, Sudans Omar Baschir diente, dem Völkermord vorgeworfen wird, haben die Beobachter weder die nötige Ausrüstung noch die Fähigkeit oder das Vertrauen, um ihre Rolle zu erfüllen. Daher stellt sich die Frage, welche Rolle sie überhaupt spielen." Die Anwesenheit der Beobachter sei nur eine Formalität, welche von dem Regime und den arabischen Staaten ausgenutzt werde, um deren Macht zu festigen, heißt es in dem Blog.

Der Blogger Nour al Deen Demeshky steht nicht nur den Beobachtern skeptisch gegenüber, sondern auch der Arabischen Liga als Organisation. "Schon immer war die Arabische Liga unfähig, wenn es darum ging, Krisen zu lösen. Mit Nabil Al Araby an der Spitze hat sich die Situation auch noch verschlechtert", schreibt er auf www.kebreet.net . Die Arabische Liga habe seit Beginn der syrischen Revolution nichts getan, um das syrische Volk zu schützen. "Im Gegenteil: Nabil Al Araby scheint das Assad-Regime zu unterstützen. Ein Märtyrer nach dem anderen - und die Arabische Liga schaut nur zu." Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind seit Beginn der Revolution in Syrien im März mehr als 5000 Menschen ums Leben gekommen.

Der Autor auf www.viarecta.blogspot.com ist anderer Meinung: "Man kann über die Impotenz und die westliche Voreingenommenheit der Arabischen Liga sagen, was man will, aber deren dreiste Forderung an Assad, die Macht an seinen Stellvertreter zu übergeben und innerhalb von sechs Monaten Wahlen abzuhalten, ist weise und bedacht." Er glaubt, dass der Schachzug der Arabischen Liga dazu beitragen könne, das Blutvergießen zu beenden. "Es ist eine Meisterleistung der Diplomatie und des Krisenmanagements."

© SZ vom 01.02.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: