Die besten Blogs zu:BURKINA FASO

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Hier wird noch mit Kieselsteinen, Bohnen oder Mais abgestimmt.

Ausgewählt von Edeltraud Rattenhuber

Der westafrikanische Staat Burkina Faso hat Libyens Diktator Muammar al-Gaddafi Asyl angeboten. Ob sich der weltweit derzeit meistgesuchte Mann tatsächlich dorthin begibt, ist fraglich. Im Internet jedenfalls finden sich viele Blogs, die beschreiben, wie es sich in dem fast 14 Millionen Einwohner zählenden Land leben lässt. Dass diese Beschreibungen vor allem von Entwicklungshelfern kommen, liegt daran, dass "das Land der ehrenwerten Menschen", zu den ärmsten Ländern der Welt gehört.

Frauen bei der Zubereitung von Maniok in der Nähe von Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso. (Foto: AFP)

"In abgelegenen Gegenden bewirtschaften die Menschen unter schwierigen Bedingungen ihre Felder und halten Wassereinrichtungen instand. In Dorfsitzungen tauschen sich die Bauern über ihre Erfahrungen aus. Häufig können sie weder lesen noch schreiben - zumal auch die staatliche Schulbildung Geld kostet", schreibt Jonas Wipfler, der für das Hilfswerk Misereor durch Westafrika reiste ( www.misereor.de/blog). Interessant fand er, wie dort abgestimmt wird. "Dazu werfen sie Kieselsteine (für eine schlechte Bewertung), Bohnen (mittelmäßig) oder Mais (gut) in eine Schale." Eine der wichtigsten Einnahmequellen des Landes ist der Goldabbau. "An einer Stelle nahe unserer Route werden riesige Erdmassen bewegt - hier erkundet eine kanadische Firma, ob in der Region Gold rentabel abzubauen ist, sicher würde dann hier in einer ohnehin trockenen Gegend viel Wasser verbraucht und giftige Stoffe zum Herauslösen des Goldes aus der Erde benutzt", schreibt er weiter.

Auf adablog.solar-afrika.de ("Es bewegt sich was in Ouaga") beschreibt ein freiwilliger Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisation Sewa, die Solarprojekte in Burkina Faso fördert, wie sich die Hauptstadt Ouagadougou verändert. "Noch vor einem Jahr gab es nur ein kleines Autobahnkreuz, und zwar in Ouaga 2000, dem neuen und etwas gigantisch anmutenden Nobel-Stadtviertel, das neben dem neuen Präsidentenpalast auch das beste Hotel der Stadt, diverse Botschaften, Unternehmen und Ministerien beherbergt." Inzwischen seien zwei weitere solcher Kreuze (fast) fertiggestellt. Auch sonst werde viel gebaut. "So ändert diese Stadt langsam aber stetig ihr Gesicht."

Mehr als 100 Freiwillige des amerikanischen "Peace Corps" leben und arbeiten derzeit an Projekten in Burkina Faso. globalvoicesonline.org hat zusammengestellt, was ihnen dort aufgefallen ist. Caleb beispielsweise berichtet, womit die Kinder, die ihn umgeben, alles so spielen können: "Plastiktüten, Aluminiumdosen oder ein Stück Schnur". Ein Kind war stundenlang mit seiner Uhr beschäftigt - "zu meinem Missvergnügen: Sie piept jedes Mal, wenn man einen Knopf drückt".

© SZ vom 07.09.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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