Die besten Blogs:Obama hat im Netz die Nase vorn

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In welcher Gesellschaft möchte der Amerikaner leben?

Ausgewählt von Silvia Liebrich

Der Wahlkampf von US-Präsident Barack Obama geht in seine letzte Phase. In Charlotte tagte vergangene Woche vier Tage lang der Parteitag der Demokraten. Als einer der wichtigsten Unterstützer Obamas trat Präsidenten Bill Clinton auf. Seine Rede bewegte nicht nur Parteianhänger, sie war auch darüber hinaus das zentrale Gesprächsthema im Netz. Dort hat Obama mit seiner Wahlrede bereits einen Punktsieg gegen Herausforderer Mitt Romney errungen: mit seiner Parteitagsrede stellte er einen neuen Twitter-Rekord auf.

Die Delegierten jubeln als US-Präsident Barack Obama  in der Time Warner Cable Arena in Charlotte, North Carolina/ USA, am 6. September 2012 die Nominierung für eine zweite Amtszeit annimmt. (Foto: dpa)

"Die Show ist den Demokraten gelungen", schreibt Andrea Römmele im zeit-online Politik-Blog ( http://blog.zeit.de/zweit-stimme/2012/09/07/amerika-nach-den-parteitagen/ ). "Clinton gelang es damit stellvertretend für Präsident Obama, die Mitte der Gesellschaft anzusprechen. Clinton und Obama entwarfen stellvertretend für die Partei, die sich als das "big tent" begreift (das große Zelt, in dem alle Platz finden), ein Gesellschaftsbild, das sich klar von dem der Republikaner absetzt. Es geht darum, in welcher Gesellschaft die Amerikaner leben möchten: in einer, in der das "Wir" großgeschrieben wird, oder in einer, in der das Individuum an erster Stelle kommt. Das Mantra des Bill Clinton hat Barack Obama leiser, aber nicht weniger nachdrücklich fortgesetzt. Es geht um mehr als parteipolitische Auseinandersetzung. Es geht um gemeinsames Lösen der anstehenden Probleme."

"Wolf Blitzer von CNN sagte nach der Rede: Seit ich 1992 Korrespondent in Washington war, habe ich viele wichtige Reden Bill Clintons erlebt. Diese war die beste", schreibt Blogger @zettel ( http://zettelsraum.blogspot.de/2012/09/marginalie-bill-clintons-beste-rede-was.html ). "Überhaupt war der Parteitag der Demokraten bisher ungleich besser inszeniert als derjenige der Republikaner letzte Woche; so, als würde das eine Mal Steven Spielberg Regie führen und das andere Mal ein Regieschüler. Bis zu den Wahlen sind es noch zwei Monate. Da kann noch viel passieren. Aber es müsste schon sehr viel passieren, damit Mitt Romney ins Weiße Haus einziehen kann. Wir werden uns auf vier weitere Jahre Obama einstellen müssen."

"Die Wahlkämpfer versuchen offenbar in diesem Online-Wahlkampf erstmals ganz bewusst, ohne traditionelle Medien auszukommen", heißt es auf der Seite http://blog.zdf.de/hyperland/2012/09/obama-bricht-twitter-rekord/ . Dort wird eine Studie zur Nutzung der Onlinemedien im Wahlkampf analysiert, die vom Pew Research Center's Project for Excellence in Journalism stammt. Demnach sind nur fünf Prozent der verlinkten Inhalte bei den Kampagnen Angebote traditioneller Medien. "Tweets und Facebook-Posts schicken die Besucher vor allem auf eigene Blogs und Videos oder auf Seiten des Weißen Hauses. Obama verlinkt gerne auch auf neue Medien wie thinkprogress.org , Huffington Post oder das demokratisch gesinnte Maddow Blog , während Romney - wenn überhaupt - vornehmlich Quellen empfiehlt, in denen Kritik am amtierenden Präsidenten geübt wird. Selbst auf der Fotocommunity Pinterest ist Obama unterwegs.

© SZ vom 10.09.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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