Debatte@SZ:Mannigfaltigkeit der Meinung

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In der neuen Kolumne "Debatte@SZ" trägt Süddeutsche.de der Meinung seiner Online-Leser Rechnung. In ausgewählten Auszügen werden hier die wichtigsten Diskussionen aus den sozialen Kanälen der Süddeutschen Zeitung noch einmal beleuchtet.

Die Debatte ist für eine Zeitung von zentraler Bedeutung, analysiert der Medienforscher Robert Eduard Prutz. Er schreibt dazu: "Der Journalismus überhaupt, in seinen vielfachen Verzweigungen und der ergänzenden Mannigfaltigkeit seiner Organe, stellt sich als das Selbstgespräch dar, welches die Zeit über sich selber führt."

Der Umgang mit der in Haft erkrankten Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko beschäftigt die Online-Leser. (Foto: dpa)

Diese Einschätzung stammt aus dem Jahr 1845, doch sie gilt noch heute: Das Selbstgespräch wird weiterhin und sehr rege geführt. In den vergangenen Jahren sind Verzweigungen und ergänzende mannigfaltige Organe hinzugetreten, die man 1845 nicht kannte. Twitter, Facebook oder die Kommentare unter einem Online-Artikel waren Prutz fremd. Er kannte aber das Prinzip der Zeitung und der gesellschaftlichen Debatten, die sie anstößt. Diese werden heute nicht mehr ausschließlich über Leserbriefe geführt, sondern auch über die Kanäle der sogenannten sozialen Medien.

Dieser Mannigfaltigkeit trägt "Debatte@SZ" Rechnung: eine neue Kolumne, die wöchentlich die Dialoge in den sozialen Kanälen der Süddeutschen Zeitung beobachtet und hier in Auszügen dokumentiert - nach den gleichen Kriterien wie bei klassischen Leserbriefen, das heißt, wer kommentiert, steht dafür mit Namen oder Künstlernamen.

Das digitale Selbstgespräch wird häufig zu den gleichen Themen geführt wie jenes in der Zeitung: Die Auseinandersetzung übers Betreuungsgeld findet diese Woche im Netz ebenso Niederschlag wie auf Papier. Gleiches gilt für die Geschäftsmethoden von Aldi und die Lage in der Ukraine, die auf der SZ- Facebookseite diskutiert wurde.

Manchmal vollzieht sich der Dialog im Netz aber in anderer Geschwindigkeit. Der Parteitag der Piraten, der am Wochenende live von Hannah Beitzer auf Twitter begleitet wurde, ist dafür ein Beispiel. Die Debatte über die Wahl des neuen Piraten-Vorsitzenden Bernd Schlömer lief fast wie der Ergebnisticker eines Fußballspiels in Echtzeit.

Doch nicht nur die Piraten sind auf Twitter aktiv. Alle Parteien haben den Kurznachrichtendienst für sich entdeckt. So entsteht, auf 140 Zeichen je Beitrag, eine sehr moderne Form dessen, was Zeitungsforscher Prutz das Selbstgespräch nannte, das die Zeit über sich selber führt. Wer dieses mit den Autoren und Mitarbeitern der SZ mitgestalten will, die auf Twitter aktiv sind: Der zentrale Account heißt ganz einfach @sz.

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© SZ vom 03.05.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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