28. März 2009:Freude am Lesen

Lesezeit: 1 min

Kein Drill, sondern Wiederholung als erfolgreiches Konzept: SZ-Leser verteidigen die neue Lernmethode "Intra-Act-Plus".

"Als Kinder- und Jugendärzte kommen wir aus unserer Arbeit mit "schulkranken" Kindern und Jugendlichen zu einem anderen Urteil: Mit dem Leselernkurs nach Intra Act Plus erleben Kinder sich als selbständig Lernende. Dies macht sie selbstbewusst und vermittelt ihnen das Gefühl, dass Lernen Spaß macht. Wer hier von Drill spricht, hat nichts vom Konzept dieses Kurses verstanden. Man kann auch nicht Tanzen lernen, bevor man nicht durch wochenlanges Üben einzelner Schritte das Laufen gelernt hat.

Wiederholung als Konzept: das neue Lernprogramm "Intra-Act-Plus" in der Diskussion. (Foto: Foto: dpa)

Kinder haben Freude an Wiederholungen. Wir empfinden es jedenfalls mehr als seltsam, dass zunehmend Kinder der 4. Klassen gerade nach den in diesem Artikel so gelobten Leselernkonzepten der "modernen" Pädagogik mit Schulversagensproblemen bei uns Pädiatern Hilfe suchen. Legasthenie ist nicht nur eine Teilleistungsstörung, sie ist sehr oft erworben wegen untauglicher Unterrichtsmethoden. Da können Pädagogikprofessoren so lange sie wollen anderes behaupten. Der kinder- und jugendmedizinische Alltag gibt den Autoren dieses Intra-Act-Plus-Kursprogramms recht."

Drs. Andreas und Annegret Biebl Barsbüttel

Gestützt durch die Gehirnforschung

"Die Methode hat ein gutes wissenschaftliches Fundament in neueren Resultaten der Kognitionspsychologie und Psycholinguistik. Dieses wird aber nicht referiert und kritisch diskutiert, sondern mit Zitaten von Vertretern der herrschenden Lesedidaktik so global wie möglich als "fachdidaktisch unhaltbar" abgetan. Einer ihrer Grundbegriffe, Automatisierung, ist in der modernen Kognitionspsychologie wohldefiniert und kann nicht einfach als "Behaviorismus" oder schlicht "Drill" abgewertet werden."

Prof. Dr. Wilhelm Glaser Tübingen

Eine völlig neue Welt der Buchstaben

"Unser zehnjähriger Sohn gilt bedingt durch eine schwere Krankheit im Babyalter als vermindert intelligent. Die letzten beiden Jahre haben wir (Schule und Eltern) versucht, ihm auf vielfältige Weise die Buchstaben beizubringen - mit wenig Erfolg. Seit September 2008 arbeiten wir täglich mit dem Intra-Act-Plus -Konzept. Mittlerweile liest er alles und überall, macht es freiwillig und voller Stolz. Wir arbeiten zu Hause jeden Tag mit dem Intra Act Plus-Konzept, aber nie länger als 15 Minuten; so viel zum Thema Drill. Für unseren Sohn hat sich eine völlig neue Welt geöffnet."

Anne Frötschl Allendorf

© SZ vom 28.03.2009 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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