17. Juli 2009:Frage zum Rauchverbot

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Was halten Sie von der Lockerung des Rauchverbots? Das war die Frage der vergangenen Woche. Hier sind einige Pro- und Contra-Antworten.

In Bayern soll das bisher strikte Rauchverbot wieder gelockert werden: Von August an darf in abgetrennten Nebenzimmern und in Gaststätten, die kleiner als 75 Quadratmeter sind, wieder gequalmt werden. Was halten Sie davon? Das war die Frage der vergangenen Woche. Die Antworten fielen unterschiedlich aus:

In kleineren bayerischen Kneipen darf künftig wieder geraucht werden, wenn der Wirt es will. (Foto: Foto: ddp)

Pro

"Der Staat hat den Bürger nicht zu bevormunden. ÖDP, SPD und Grüne sollen doch lieber gegen Kernkraftwerke, Atomendlager und ungefilterte Rußpartikel von Dieselfahrzeugen energisch und empört vorgehen. Diesen Gefahrstoffen kann niemand entgehen, weder zu Hause noch auf der Straße noch im Wirtshaus!"

Erwin Kohnert Memmelsdorf

"Lediglich für den öffentlichen Bereich hat der Staat Nichtraucher zu schützen, also Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden und öffentlichen Plätzen, was bisher versäumt wurde. Nachdem unser Staat nicht vorbeugt, um die Bürger von den Folgen gesundheitsschädlicher Risiken zu bewahren wie übermäßiges Autofahren mit entsprechendem Lärmpegel und CO2 -Ausstoß oder leichtfertigen Alkoholgenuss, kann er auch nicht das Recht des Rauchers gegenüber Nichtrauchern schmälern."

Michael Rudolf Stadtbergen

"Es wird allgemein akzeptiert, dass im Restaurant nicht mehr geraucht werden darf. Aber in Kneipen, Bars oder Bierzelten sollte der Wirt zukünftig selbst entscheiden können, ob geraucht werden darf. "

Familie Köpf Füssen

Contra

"Die Lockerung des Raucherschutzes ist ein Vergehen gegen die Volksgesundheit und ein weiterer übler Beweis dafür, wie vernünftige, gesundheitsbewusste Politik der Angst der Parteien vor Stimmenverlust und Seehofers ätzendem Opportunismus geopfert wird."

Frank Berger Grünwald

"Abgesehen von der Lebensgefahr für Raucher und Mitraucher: Die Sucht kostet alle Unbeteiligte so viel Geld (Landwirtschafts-Subventionen, Vorbeuge- und Krankheitsfolgeaufwendungen), das wir sinnvoller einsetzen könnten. Dagegen stehen die Steuereinnahmen in keinerlei Verhältnis."

Manfred Bormann München

"Es gibt kein vernünftiges Argument für das Rauchen, aber viele dagegen. Am überzeugendsten ist die Aussage des Bundesverbandes niedergelassener Kardiologen: Ein striktes Rauchverbot könnte in Deutschland jährlich 30000 Herzinfarkte verhindern."

Dr. Horst Buhmann München

"Die FDP hat als Grund für den Kampf gegen den strengen Nichtraucherschutz den Spruch 'Leben und leben lassen' angegeben. Besser würde der Titel eines James-Bond-Films passen 'Leben und sterben lassen'."

Helmut Kolmeder München

"Ich bin selbst Raucherin, trotzdem halte ich mich lieber an einem rauchfreien Ort auf, vor allem wenn auch Kinder und Jugendliche sich dort aufhalten (müssen). Ursprünglich wurde das Gesetz zum Schutz der Nichtraucher im Rahmen des Arbeitsschutzes, aber auch zum Jugendschutz konzipiert."

Elisabeth Lotz München

© SZ vom 22.Juli 2009 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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