Urlaub:Wohin die Deutschen reisen

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Gerne nach Berlin, weil die Stadt alles hat: Nachtleben, Kultur, Geschichte. Auch das Holocaust-Mahnmal gehört zur Besichtigungsroute. (Foto: Fabrizio Bensch/Reuters)

Am liebsten bleiben sie in ihrem Heimatland. Fahren sie ins Ausland, zieht es sie besonders häufig nach Spanien. Italien liegt an zweiter Stelle. Auch die Türkei bleibt ein wichtiges Urlaubsland.

Von Monika Maier-Albang

Die Küste und die Alpen - sie sind die Evergreens unter den Lieblingsreisezielen der Deutschen im eigenen Land. Sieht man sich an, wo die Bundesbürger 2016 besonders gern ihre Daheim-Ferien verbracht haben, steht Mecklenburg-Vorpommern laut der von der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) durchgeführten Reiseanalyse 2017 an erster Stelle, dicht gefolgt von Bayern, an das sich Niedersachsen und Schleswig-Holstein anschließen. Die Ostseeküste, die Nordseeküste: Im längerfristigen Vergleich seien sie sogar dabei, den Bergen den Rang abzulaufen. "Der Strand ist entspannender", vermutet Forschungsleiter Martin Lohmann.

Fahren die Deutschen ins Ausland, zieht es sie besonders häufig nach Spanien. 14,8 Prozent aller Reisen, die länger als fünf Tage dauerten, gingen dorthin. Italien liegt an zweiter Stelle, gefolgt von der Türkei, die "weiterhin ein bedeutendes Urlaubsland" sei, auch wenn im Vergleich zum Vorjahr 23 Prozent weniger Urlauber aus Deutschland kamen. Die FUR macht die "Verunsicherung nach den Terroranschlägen" für den Einbruch verantwortlich. Politische Erwägungen stehen offenbar weniger im Vordergrund. Auch von einer Reise nach Nordafrika haben viele Deutsche Abstand gehalten - die Region verzeichnet ein Minus von 29 Prozent.

Zunehmend beliebt sind Kurzreisen - das verlängerte Wochenende geht bevorzugt in eine Stadt. Im Ausland gern nach London, Wien, Paris und Prag. Berlin liegt bei den deutschen Städten an erster Stelle, gefolgt von Hamburg, München, Köln und Dresden. 75 Prozent aller Kurzurlaube gehen nach Deutschland, bei den längeren Reisen sind es immerhin 30 Prozent, wobei die Nachfrage "quer durch alle Altersgruppen" gehe, so Lohmann. Hier zahle sich aus, dass sich viele Kommunen in den letzten Jahren Gedanken über ihr touristisches Konzept und zeitgemäße Unterkünfte gemacht hätten, so Lohmann. Deutschland als Urlaubsland gelte eben "überhaupt nicht als verstaubt und von gestern".

© SZ vom 09.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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