WM-Gegner als Reiseziel: Ghana:An der Goldküste

Ghana ist reich an Edelmetall, Lebensfreude und landschaftlicher Schönheit, dazu noch eines der sichersten Reiseländer Afrikas. Die Attraktionen in Bildern.

Daniela Dau

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(Foto: pixelio)

Accra Die meisten Touristen kommen auf dem Kotoka International Airport der Hauptstadt Accra an und starten von hier aus zu den Stränden an der Atlantikküste oder in die Regenwälder im Norden des Landes. Dabei hat die quirlige Millionenstadt viel zu bieten und eignet sich bestens für einige Tage der Akklimatisierung und des "Hineinfindens" in Land und Leute. Wo lassen sich die Farben und Stimmen Ghanas besser aufnehmen als auf einem der zahlreichen Märkte Accras? Frühmorgens preisen die Frauen auf dem Makola Market stimmgewaltig ihre Waren an, feilschen um Gemüse oder handeln hartnäckig um ein Stück sonnengedörrten Fisch. Geruchsempfindlich sollte man allerdings nicht sein, Abwässer fließen unbedeckt durch die Rinnsteine. Wer nicht ganz so früh aufstehen mag, braucht trotzdem auf einen Marktbesuch nicht zu verzichten: Auf dem Osu Nightmarket bieten Händler ihre Waren die ganze Nacht über im Schein von Hunderten Laternen und Kerzen an. Neben Lebensmitteln gibt es auch traditionelle Kleidung, Kunst- und Handwerk, Handeln ist durchaus erwünscht. Zur Stärkung lässt man sich an kleinen Garküchen nieder und probiert eines der einheimischen Gerichte, wie zum Beispiel Fufu, ein Brei aus Maniok oder Yams mit Kochbananen und verschiedenen Gemüsen. Höllisch scharfe Peppers gehören zu fast jedem Gericht dazu.

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(Foto: iStock)

Ashanti - Region und Bauwerke Die Ashanti-Region liegt mitten in Ghana und gilt als "Herzstück" des Landes, denn Ashanti steht für wirtschaftlichen und kulturellen Reichtum zugleich. In Obuasi (etwa 50 Kilometer südwestlich der Provinzhauptstadt Kumasi) befindet sich die bedeutendste Mine des Goldlandes Ghanas. Eine Ahnung von der harten Arbeit in den Minen kann man nur bei einer Besichtigung der oberirdischen Anlagen bekommen. Mehr Goldgräber-Flair vermittelt ein Spaziergang durch Obuasi, wo noch immer viel an den Goldrausch der 1880er Jahre erinnert. Darüber hinaus ist die Region berühmt für ihr Kunsthandwerk: buntgewebte Stoffe, phantasiereiche Töpferarbeiten, Gold- und Silberschmuck. Und die aus Lehm und Erde errichteten Ashanti-Bauwerke haben es sogar auf die Welterbeliste der Unesco geschafft.

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(Foto: picture alliance)

Volta Diese langgezogene östlichste Region Ghanas, an der Grenze zu Togo, gehört zu den landschaftlich reizvollsten des Landes. Schon aufgrund ihrer ausgedehnten Lage birgt sie eine große topographische Vielfalt, die von den Mangrovensümpfen im Süden über den Regenwald in der Mitte bis zur Savanne im Norden reicht. Der Fluss Volta und der gleichnamige See bestimmen den Gang der Dinge in der Region. Sein ausgedehntes Delta besteht aus mehreren Flussarmen und etwa 40 Inseln, deren Schilf- und Mangrovenlandschaft Heimat seltener Vogel- und Tierarten ist - eine tolles Reiseziel für Naturliebhaber. Außerdem ist die Region berühmt für ihre kulturellen Festivals und die traditionelle Kräutermedizin.

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Sklavenforts Der Blick den finsteren Gang entlang lässt einen in der Festung von Elmina noch heute schaudern. An den Wänden hängen schwere gusseiserne Halterungen, in denen einst Ölfackeln flackerten. Auch mehr als 250 Jahre nach der Hochphase des Sklavenhandels fällt es Besuchern nicht schwer, sich vorzustellen, wie viele Tausende Männer, Frauen und Kinder mit schweren Ketten diesen Gang entlanggetrieben wurden, um nach Amerika und in die Karibik verschifft zu werden. Hier, wie aber auch in anderen früheren Sklavenforts wie zum Beispiel in Cape Coast, trifft man viele Afroamerikaner, die den Leidensweg ihrer Vorfahren zurückverfolgen.

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(Foto: Ghana Tourism Board)

Strände Nach den düsteren Stunden in den Sklavenforts zeigt sich Ghana an der Atlantikküste von seiner überwiegend sonnigen und heiteren Seite. Man hat die Wahl: Kilometerlange, menschenleere und palmengesäumte Strände erstrecken sich zum Beispiel westlich von Accra (Labadi Beach, Kokrobite Beach, Elmina Beach) und östlich der Hauptstadt (Ada Beach, im Bild). Die meisten Strände sind öffentlich, der Besuch der gepflegteren Hotelstrände kostet manchmal eine Kleinigkeit. Vorsicht ist allerdings geboten: Das Baden ist wegen Strömungen oder hoher Brandung nicht überall ungefährlich. An manchen Stränden (zum Beispiel Cocoloco Beach) gibt es einen Campingplatz oder Bungalows zu mieten. Kleine Strandhütten bieten einfache Snacks und Getränke an.

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(Foto: Ghana Tourism Board)

Kakum-Nationalpark Ein tagelanger Trekking-Trip durch den feuchtwarmen Regenwald ist nicht jedermanns Sache. Als Alternative bietet sich der Kakum-Nationalpark an. Obwohl Kakum nur etwa 30 Kilometer nördlich von Cape Coast liegt und daher relativ leicht zugänglich ist, beschert der 350 Quadratkilometer große Park Naturfreunden ein Gefühl von Abgeschiedenheit. Inmitten der üppigen Vegetation weisen besonders geschulte Führer auf wichtige tropische Pflanzen und deren medizinische Bedeutung hin. Der ursprünglich belassene Regenwald bietet einen geschützten Lebensraum für vom Aussterben bedrohte Tierarten wie die Monameerkatzen sowie Waldelefanten, Waldbüffel, Zibetkatzen und seltene Vogelarten. Dazu schwebt man im Kakum-Nationalpark über den Dingen: Hängebrücken ermöglichen einen Rundgang ganz weit oben zwischen den Regenwaldriesen.

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(Foto: Ghana Tourism Board)

Mole-Nationalpark Der größte der sieben Nationalparks in Ghana, der Mole-Nationalpark in der Northern Region, vermittelt ganz gegensätzliche Eindrücke. In dem 4840 Quadratkilometer großen Savannen- und Felsgelände ziehen zahllose Tierherden umher - man sieht hier unter anderem Elefantenmütter mit ihren Kälbern, Antilopen, Buschböcke, Warzenschweine und Paviane, dazu kommen mehr als 300 verschiedene Vogelarten. Den Tieren nähert man sich, von Wildhütern geführt, im Jeep oder auf Walking Safaris. Gelegentlich kann man sogar Löwen und Leoparden beobachten, die satt und zufrieden nach der Jagd im Schatten der wenigen Bäume dösen.

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(Foto: picture alliance)

Wichtig für Ghana "Ghana ist im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern ein relativ sicheres Land mit landesweit niedriger Kriminalitätsrate", heißt es auf der Seite des Auswärtigen Amtes zu lesen. Trotzdem lohnt es sich, gewisse Vorsichtsregeln zu beachten - wie bei Reisen in andere Urlaubsländer auch. In den Städten, speziell im Gewusel der Märkte, sollte man gut auf seine Handtasche aufpassen. Wertsachen und Geld werden direkt am Körper getragen oder bleiben am besten gleich im Hotelsafe. Am Strand sollte immer jemand beim Strandgepäck bleiben. Für den Fall eines Diebstahls fertigt man von den wichtigsten Dokumenten vor Reiseantritt Kopien an und bewahrt diese getrennt von den Originalen auf. Die Landeswährung Cedi kann in größeren Hotels und bei den staatlich zugelassenen FOREX-Büros getauscht werden. Beim Umtausch mit Traveller Cheques sind die Kurse deutlich schlechter. Kreditkarten werden nur in größeren Hotels und Restaurants akzeptiert und sollten wegen Missbrauchsgefahr auch nur dort benutzt werden. Deutsche Staatsangehörige benötigen zur Einreise ihren gültigen Reisepass und ein Visum, das bei der ghanaischen Botschaft in Berlin zu beantragen ist. Darüber hinaus muss bei der Einreise auch ein internationaler Impfpass mit dem Eintrag einer gültigen Gelbfieberimpfung vorgezeigt werden. Weitere Sicherheitshinweise für Ghana finden Sie auf den Seiten des Auswärtigen Amtes.

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