Spaßgefährte:Hornochsen und Matratzen

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Vom Snowtubing bis zum Gleiten mit dem Airboard: Die skurrilsten Möglichkeiten, ins Tal zu rutschen.

Von Hans Gasser und Ingrid Brunner

Snowtubing

Früher hieß der Spaß Reifenrodeln, und die Bauernkinder benutzten dafür ausrangierte Schläuche von Traktorreifen. Unter dem Begriff "Snowtubing" erfuhr das Ganze dann eine rasante Marktbeschleunigung, sodass heute fast jedes zweite Skigebiet eine Reifenrutschbahn unterhält: im Zillertal, an der Kampenwand, im Sauerland. Überall wird auf den weder steuer- noch bremsbaren Gefährten zu Tal gerutscht, und genau das ist ja die Gaudi, dass man sich der Schwerkraft ergibt, ohne Kontrollmöglichkeit. Deswegen braucht es eigene Bahnen, die hohe Schneewände und einen weiten, flachen oder leicht ansteigenden Auslauf haben, damit das sich drehende Gefährt irgendwann von alleine bremst. Besonders nett rutscht es sich am Staffnerhof bei Kössen, wo man eigens einen Schlepplift für die Reifen betreibt und die Bahn viermal pro Woche abends mit Flutlicht beleuchtet (www.hechl-staffnerhof.at).

Airboard In der Schweiz gab es schon immer überproportional viele Erfinder und überproportional viel Schnee. Da liegt es nahe, dass auch das Airboard von Eidgenossen entwickelt wurde: Das ist im Grunde eine vorne etwas zugespitzte Luftmatratze mit zwei Griffen, auf der man sich kopfüber die Schneehänge hinunterstürzt. Nicht jedermanns Sache, gewiss. Tatsächlich ist das Ding aber mit den Fußspitzen lenk- und bremsbar, sofern der Schnee einigermaßen weich ist. In Engelberg gibt es eine 2,5 Kilometer lange Schlittelbahn, von Brunni nach Ristis, wo der Gebrauch von Airboards erlaubt ist. Man kann sie dort mieten. Auf der Klewenalp am Vierwaldstättersee führt eine vier Kilometer lange Piste herunter, die für die Airboards konzipiert wurde. Am Berg Pischa bei Davos kann man mit dem Gerät im Tiefschnee surfen sowie eine geführte Tour buchen (www.brunni.ch, www.klewenalp.ch, www.davos.ch, www.airboard.com).

Hornschlitten Schon seit den Siebzigerjahren fahren bis zu vier tollkühne Menschen auf übergroßen Holzschlitten um die Wette zu Tal. Der Mann ganz vorne lenkt mit den Hörnern - daher der Name Hornschlitten, hinten wird geschoben oder gebremst. Der Wettkampf findet alljährlich am Dreikönigstag an der Partnachalm oberhalb von Garmisch-Partenkirchen statt. Die Veranstalter bedanken sich auf ihrer Webseite bei den Teilnehmern und wünschen allen Verletzten eine schnelle und gute Genesung, Blessuren gehören offenbar dazu (www.hornschlitten.de). Ursprünglich transportierten die Bauern mit den Hornschlitten Heu ins Tal - ein schon immer gefährliches, aber notwendiges Unterfangen. Wer es einmal selbst ausprobieren möchte, kann sich unter www.hornochsen.de (weitere Horn-Links) einen Verein in der Nähe suchen.

Zipfelbob

Kaum ein Gerät ist durch seinen Namen so treffend beschrieben wie dieses. Man setzt sich auf einen Plastikteller, aus dessen Mitte ein knüppelartiger Griff ragt - eben jener besagte Zipfel, der zum Festhalten und Lenken gedacht ist. Viel Wissen muss man nicht mitbringen, weshalb es mittlerweile fast überall, wo die Topografie dies erlaubt, Zipfelbob-Rennen gibt - zum Teil sogar in verschiedenen Klassen. Die Teilnehmer sind zwar deutlich geerdeter als beim Hornschlittenrennen, vielerorts besteht dennoch Helmpflicht - schon aus Rücksicht auf die Kinder, die ebenfalls mitmachen können, etwa am 16. März in Ramsau (www.skiregion-ramsau.at).

© SZ vom 07.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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