Sparideen von Ryanair:"Wer Extras haben will, soll zahlen"

Die Pläne für ein Münz-WC an Bord sind noch nicht verworfen und auch in anderen Bereichen möchte Ryanair die Passagiere umerziehen.

Ryanair-Chef Michael O'Leary hält trotz Spott und Kritik an seiner Idee fest, Fluggäste für den Gang zur Bordtoilette zur Kasse zu bitten. "Wir diskutieren zurzeit mit Boeing, wie man an den Türen Münzgeräte für einen Euro oder Schlitze zum Durchziehen der Kreditkarte anbringen kann", sagte O'Leary dem Spiegel.

"Wir wollen die Passagiere dazu ermuntern, vorher oder hinterher am Flughafen auf die Toilette zu gehen", erläuterte der umtriebige Manager. "Das verhindert an Bord lange Schlangen vor den WC-Türen und das ständige Aufstehen und Hinsetzen in der Kabine." Schließlich dauere ein durchschnittlicher Flug bei Ryanair ohnehin nur gut eine Stunde.

Beim Gepäcktransport sei seiner Billigfluglinie bereits eine Umerziehung der Kunden gelungen: "Als wir die Zusatzgebühren vor zwei Jahren einführten, gaben noch 80 Prozent der Kunden Koffer und Taschen auf. Heute sind es nur noch 25 Prozent."

Bei Ryanair kostet das Aufgeben von Gepäckstücken Geld - der erste Koffer zehn Euro, der zweite und dritte je 20 Euro.

"Wir wollen euer zweites und drittes Gepäckstück nicht", erläuterte O'Leary das Geschäftsmodell. "Am liebsten sind uns Passagiere, die nur mit Handgepäck reisen. Dazu wollen wir unsere Kunden erziehen." Schließlich habe der Passagier die Wahl: "Wenn er Extras haben will, soll er sie separat bezahlen. Das ist wie beim Autokauf."

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