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Fensterplatz: Mancher Kunde der Deutschen Bahn würde sich in ICEs gerne ähnliche Methoden wie in dem indischen Bundesstaat Bihar wünschen. (Foto: Navesh Chitrakar/Reuters)

Bei größeren Fahrradtouren bieten sich auch andere Transportmittel an als das eigene Auto. Nur wie läuft das überhaupt bei Bahn und Fernbus - oder mit dem Rad im Flugzeug? Eine Übersicht in Theorie und Praxis.

Von Dominik Prantl

Im Zug

Rein theoretisch: In zahlreichen Intercity-, Eurocity und City-Night-Line-Zügen kann das Fahrrad mitgenommen werden; geeignete Fernzüge sind auf Plänen mit einem Fahrradsymbol gekennzeichnet. Das innerdeutsche Fahrradticket kostet neun, das internationale zehn Euro. Für wenige Euro und teilweise kostenlos darf das Fahrrad im Personennahverkehr reisen .

Die Krux: In ICE-Zügen ist eine Fahrradmitnahme generell nicht möglich, was sich erst mit der vierten ICE-Generation ab Dezember 2017 ändern soll. In allen anderen Fernzügen gilt: Sich rechtzeitig informieren und reservieren! Im Nahverkehr dürfen Räder nicht zu allen Tageszeiten an Bord und die Tarife sind je nach Bundesland unterschiedlich. Wer gar nicht durchblickt, kann es bei der - kostenpflichtigen - Radfahrer-Hotline der Bahn unter 0180/699 66 33 versuchen.

Im Fernbus

Rein theoretisch: In den meisten Fernbussen darf das Fahrrad mitreisen - mal auf Fahrradträgern wie an vielen Fahrzeugen des Branchenriesen Flixbus, mal als Sondergepäck im Stauraum wie beim Postbus oder bei Deinbus.de. Oft kann der Fahrradtransport direkt auf der Website (z. B. bei Flixbus und Postbus) oder mittels eines Formulars gegen einen Aufpreis von neun bis zehn Euro gebucht werden.

Die Krux: Das Kontingent für Fahrräder ist begrenzt und liegt zwischen zwei (Deinbus.de) und fünf (Flixbus mit Fahrradträger) Plätzen. Gerade zur Radsaison ist vorab zu prüfen, ob eine Fahrradmitnahme möglich ist. Anbieter wie Deinbus.de weisen darauf hin, dass nicht für Schäden am Rad gehaftet werden kann; Flixbus wiederum verlangt, falls kein Fahrradträger vorhanden ist, bei einer Beförderung im Stauraum eine Transportbox oder -tasche.

Im Flugzeug

Rein theoretisch: Normalerweise bekommt das Fahrrad (nicht das E-Bike!) auch bei internationalen Flügen einen Platz im Gepäckraum, ohne größere diplomatische Krisen zu verursachen. Die zusätzlichen Kosten variieren je nach Strecke meist zwischen 50 und 150 Euro. Manchmal kann der Preis mit dem Freigepäck verrechnet werden und das Fahrrad dadurch sogar kostenlos mitreisen.

Die Krux: Die nicht selten verwirrenden Gepäckbestimmungen sind bei den Fluglinien extrem unterschiedlich. Zudem muss Sportgepäck zum Teil mehrere Tage vor dem Abflug angemeldet und oft transportgerecht verpackt werden. Sofern man nicht gerade am Ironman in Hawaii oder den nächsten Olympischen Spielen teilnimmt, rechnet sich vor allem bei Auslandsreisen häufig eines: das Rad am Zielort zu leihen.

© SZ vom 13.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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