Weltweit verschlampen die Fluggesellschaften mehr als eine Million Koffer und Taschen im Jahr.
Etwa 1,2 Millionen Gepäckstücke seien 2007 bei Luftreisen unwiederbringlich verloren gegangen, erklärte die britische Organisation AUC (Air Transport Users Council ) in London.
EU-Verkehrskommissar Antonio Tajani zeigte sich alarmiert und kündigte "sofortige Maßnahmen" an, sollten sich die Angaben bestätigen.
Zeitweise wurden nach Angaben des Rats der Luftfahrtpassagiere 2007 rund 42 Millionen Gepäckstücke vermisst. Diese Zahl stieg demnach von 30 Millionen 2005 über 34 Millionen 2006 im Jahr 2007 noch einmal um acht Millionen an. Weil sich die weltweiten Passagierzahlen im kommenden Jahrzehnt verdoppeln dürften, könne das Problem mit verspätetem oder verschwundenem Gepäck nur noch schlimmer werden, befürchtete die Organisation.
Kritik übten die Verbraucherschützer an der Schadensregulierung der Luftfahrtgesellschaften. "Beschwerden an den AUC zeigen, dass Passagiere oft darum kämpfen müssen, nach dem Verlust eine angemessene Entschädigung zu erhalten", sagte Verbandspräsidentin Tina Tietjen. Zu oft würden die Verbraucher nur unzureichend abgefunden.
Dabei verpflichte die Konvention von Montreal seit 2004 Fluggesellschaften dazu, ihre Passagiere angemessen zu entschädigen oder die verlorenen Gegenstände zu ersetzen. Zu den Vertragsparteien gehörte neben den USA und Japan auch die EU.
Tajani erklärte, zunächst wolle die Behörde von internationalen Flughafen- und Luftfahrtorganisationen Daten einholen. Sollten diese die "alarmierenden Zahlen" des AUC bestätigen, werde die Kommission voraussichtlich die EU-Vorschriften über verlorene und beschädigte Gepäckstücke ändern, erklärte der EU-Verkehrskommissar.