Reisewarnung:Tadschikistan

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Das Auswärtige Amt rechnet in dieser Saison verstärkt mit Überfällen und Entführungen.

Violetta Simon

Angesichts der politischen Situation und der geographischen Lage des Landes hat das Auswärtige Amt eine Reisewarnung für Tadschikistans ausgesprochen. "Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Vergeltungsschläge gegen Afghanistan Auswirkungen auf die Sicherheitslage haben", heißt es unter anderem auf den Internet-Seiten des Amtes.

Bergung und Rücktransport kaum möglich

Im Hinblick auf die bedenkliche Sicherheitslage und die schlechten Wirtschaftsverhältnisse mit ihren Auswirkungen auf Infrastruktur, Gesundheitswesen und Kriminalität wird daher von Touristenreisen nach Tadschikistan abgeraten. Bergung und der Rücktransport von Unfallopfern seien nicht gewährleistet, Behandlungsmöglichkeiten vor Ort kaum gegeben.

Überfälle und Entführungen befürchtet

Seit der Unterzeichnung eines umfassenden Friedensabkommens zwischen Regierung und Opposition im Juni 1997 hatte sich die Lage in den meisten Teilen Tadschikistans entspannt, seit Frühsommer 2001 jedoch, auch im Raum Duschanbe, wieder verschlechtert. Diese Verschlechterung hielt bis zur diesjährigen Sommersaison an. Aufgrund der Entwicklung in den vergangenen Wochen muss in dieser Sommersaison verstärkt mit Überfällen und Entführungen gerechnet werden.

Folgende Unternehmungen und Regionen gelten als riskant:- Berg- und Jagdausflüge in das Pamirgebirge (Pil Somoni)- Reisen im Raum östlich von Duschanbe- Grenzgebiete zu Afghanistan und Kirgistan- Nördliche Grenzgebiete zu Usbekistan (Minengefahr!)- Die Fernstraßen Chudschand - Duschanbe, Duschanbe - Kafernikon - Garm - Tavildara - Kalaichumb, Duschanbe - Kafernikon - Nurek - Dangara.

Folgende Fernstraßenverbindungen gelten als relativ sicher:Duschanbe - Turnsunsade - Grenzübergang Sarasya (Usbekistan), Duschanbe - Kurgan Tjube - Danagara - Kuljab.

Das Auswärtige Amt weist darauf hin, dass die Fernstraße Kuljab - Kalaichumb - Chorog - Murgab - Osch (Kirgistan) auf dem Teilabschnitt Kuljab-Chorog in einem sehr schlechten Zustand ist. Eine auch nur einfache Unfallhilfe könne auf den Streckenabschnitten in der Pamirregion nicht erwartet werden.

Generell gilt:Aufenthalte im Freien sollten nach Einbruch der Dunkelheit - auch in den Städten - vermieden werden!

Maßnahmen bei Geschäftsreisen

Gegen Geschäftsreisen nach Tadschikistan gelten die Bedenken nur eingeschränkt, sofern diese in enger Abstimmung mit tadschikischen Geschäftspartnern durchgeführt werden. Das Auswärtige Amt rät, sicher zu stellen, dass die tadschikischen Partner sich während des Aufenthaltes um ihre Besucher kümmern.

Vor Reisen, die aus geschäftlichen Gründen außerhalb von Duschanbe geplant werden, sollte die Deutsche Botschaft hinsichtlich der aktuellen Sicherheitserkenntnisse kontaktiert werden.

Deutsche Botschaft:(Tel.: 00992-372 / 21 21 89 und -21 21 98, Fax: 21 22 45, 21 22 75; Warsobskaja Nr. 16, 734013 Duschanbe / Visastelle 00992-372 / 21 21 81, E-Mail: deutschebotschaftduschanbe@tajnet.com)

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