Parkhaus am Flughafen:Billig fliegen - teuer parken

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Viele Flughäfen bieten Langzeitparkern Nachlässe. Noch günstiger stellen Urlauber ihre Autos bei Hotels oder Landwirten unter.

Marco Völklein

So manchem braungebrannten Urlauber steigt bei der Rückkehr aus den Ferien umgehend die Blässe ins Gesicht. Denn viele Reisende profitieren zwar von den Angeboten der Billig-Fluglinien - wer sein Auto aber direkt am Flughafen geparkt hat, stutzt meist am Parkautomaten über die zum Teil horrenden Preise der Betreiber. Der Auto Club Europa (ACE) hat zusammengefasst, wie teuer das Abstellen des Autos an deutschen Flughäfen ist (Grafik).

Das Parkhaus am Hamburger Flughafen (Foto: Foto: dpa)

Grundsätzlich rät Rainer Hillgärtner vom ACE: "Urlauber sollten Kurzzeitparkplätze meiden." Denn diese können sehr schnell sehr teuer werden. Wer etwa in Berlin-Tegel sein Auto in der Kurzzeitzone abstellt und dann zum Flieger hastet, ist nach 14 Tagen 1960 Euro los. "Günstiger ist es deshalb, sich etwas Zeit zu lassen, vielleicht auch vor dem Abflug im Internet zu recherchieren und dann einen Langzeitparkplatz anzusteuern", erläutert Hillgärtner. So kostet zwei Wochen Parken am Düsseldorfer Flughafen laut ACE in der Kurzzeitzone bis zu 378 Euro, in der Langzeitzone werden dafür lediglich 39 Euro fällig.

Außerdem bieten manche Flughäfen wie Frankfurt/Main oder Hannover in der Feriensaison verbilligte Holiday-Tarife an. Wer das Sparangebot in Frankfurt nutzt und einen der etwa 1000 Stellplätze im Süden des Flughafens ergattert, zahlt in der Hauptsaison nach Angaben des Autoclubs gerade einmal 64 Euro pro Woche - das ist etwa die Hälfte des regulären Preises. Allerdings sind solche Plätze häufig limitiert, so der Club.

Im Shuttle-Bus zum Flieger

Noch günstiger sind in der Regel Parkmöglichkeiten, die private Betreiber abseits der Flughäfen unterhalten. Das können Landwirte sein, die ein Feld zur Verfügung stellen, oder professionelle Unternehmen wie Q-Park. Q-Park betreibt zum Beispiel in Düsseldorf, Berlin-Tegel und Berlin-Schönefeld eigene Anlagen und fährt die Urlauber im Shuttle-Bus direkt an den Flughafen.

Konkurrent Airparks ist in Frankfurt, München, Düsseldorf, Hannover und Stuttgart vertreten. Allerdings sind Preise und Verfügbarkeiten von Flughafen zu Flughafen unterschiedlich - im Internet können die Preise eingesehen und Plätze gebucht werden (Infos unter park-and-travel.deoder airparks.de).

Wer es ganz entspannt mag, reist bereits am Vorabend an und nutzt die "Park, Sleep & Fly"-Pakete vieler Flughafenhotels: Im Paket sind neben einer Übernachtung meist 15 Tage Parken enthalten. Das bietet sich insbesondere für Urlauber an, die einen frühen Abflug haben oder sehr spät am Abend landen.

Doch auch Reisende, die nicht im Hotel übernachten möchten, können das Auto in der Hotel-Garage abstellen - und gegenüber den Tarifen in den teuren Flughafen-Parkhäusern sparen. Infos gibt es im Internet auf den Seiten abcholidayplus.de beziehungsweise hotels-und-parken-am-flughafen.de.

"Am günstigsten fährt man aber immer noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln", sagt ACE-Experte Hillgärtner. Viele Urlauber hätten dies erkannt und würden bei der Reisebuchung gleich die Anreise per Bahn oder Bus zum Flughafen mitbestellen. Das hätten Erfahrungen aus den ACE-Reisebüros gezeigt.

Wer allerdings seine Reise an einem Regionalflughafen beginnt, die wegen ihrer günstigen Gebühren gern von Billigfliegern angesteuert werden, sollte genau nachrechnen, rät Hillgärtner. Denn diese Flughäfen seien mit öffentlichen Verkehrsmitteln oft nur schlecht erreichbar. "Unter Umständen kann das Taxi vom Bahnhof zum Flughafen kostspieliger sein als eine ganze Woche parken."

Eine Besonderheit weist der Flughafen Münster/Osnabrück auf: Wer einen Mitgliedsausweis des FC Schalke 04 vorlegt, zahlt für bestimmte Parkplätze nur die Hälfte der normalen Gebühr.

© SZ vom 4.8.2008 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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