Kykladen:Olympischer Urlaub

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Inselhopping in der Badehose: In Griechenland schwimmen Tapfere von Insel zu Insel.

Von Katja Reimann

Die Schwimmbrille ist ein bisschen mit Salz verkrustet, der Blick geht starr geradeaus. In der Ferne das Ziel: ein Strand der griechischen Insel Naxos.

Noch fünf Kilometer sind zu schwimmen, bis die Sportler wieder Land unter den Füßen spüren. Eine Distanz, die jedem Triathleten einen Schauer über den Rücken jagt. Doch während sich Wettkämpfer für Medaillen und Preisgelder schinden, machen die tapferen Schwimmer im Mittelmeer vor allem eines: Urlaub.

Der englische Reiseveranstalter "SwimTrek" lädt seit zwei Jahren unter anderem zum Inselhopping auf die Kykladen. Jedoch keinesfalls mit dem Boot, sondern unter Einsatz des eigenen Körpers.

Schwimmend bewältigt

Die Distanzen zwischen den Inseln werden schwimmend bewältigt. Startpunkt ist der Strand des Eilands Antiparos. Über Paros, Naxos, Koufonissi, Schinoussa und Iraklia geht es zurück nach Naxos.

Ein Urlaub, der einer olympischen Disziplin alle Ehre macht, betrachtet man die einzelnen Entfernungen, die von den zehn bis zwölf Schwimmern einer Reisegruppe am Tag zurückgelegt werden. Die fünfeinhalb Kilometer von Paros bis zum Strand von Naxos sind allerdings die längste Etappe der kuriosen Urlaubs-Tour.

Man mag kaum glauben, dass bei all der Anstrengung noch Zeit für Erholung bleiben soll. Keine Frage für Simon Murie, Gründer von "SwimTrek" und selbst ein erfahrener Mann in offenen Gewässern: "Wir schwimmen doch nur zwei bis drei Stunden am Tag bis zur nächsten Insel."

Motivation und Kondition

Sein sportliches Angebot bezeichnet er als einen "sehr physischen Urlaub". Kaum einer aus der Gruppe gebe jemals auf. Und wenn, dann steht einer Pause auf einem der Begleitboote, auf denen auch das Gepäck transportiert wird, nichts im Weg.

Die meisten Schwimmer seien ohnehin regelmäßig im offenen Wasser oder im heimischen Pool unterwegs und somit nicht nur motiviert, sondern auch trainiert.

Zum konsequenten Leistungsaufbau vor dem Flug nach Griechenland gibt es auf der Internetseite des Anbieters (www.swimtrek.com) einen Trainingsplan. Zehn Wochen vorher sollte spätestens mit dem Konditionsaufbau begonnen werden.

Haie gebe es auf den ausgewählten Strecken nicht, sagt Murie. Im günstigsten Fall treffen die Schwimmer auf bunte Fische. Vielleicht aber auch auf jede Menge Quallen. Die größte Gefahr beim langen Schwimmen bleibt allerdings die Unterkühlung. Selbst wenn man seine Schwimmbahnen durchs lauwarme Mittelmeer zieht.

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