Handgepäck:Verbot von Flüssigkeiten soll verlängert werden

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Vor einem Jahr war die EU-Kommission noch optimistisch, das Flüssigkeitsverbot bald abschaffen zu können. Nun soll dies stufenweise erst bis 2014 der Fall sein.

Das strenge Verbot von Flüssigkeiten im Handgepäck von Fluggästen wird voraussichtlich bis April 2012 verlängert. An kleineren Flughäfen soll es nach Vorstellungen der EU-Kommission sogar weitere zwei Jahre bis 2014 gelten, wie EU-Diplomaten in Brüssel sagten.

Noch vor einem Jahr hatte sich die Kommission zuversichtlich gezeigt, dass die Mengenbeschränkung von Flüssigkeiten im Handgepäck abgeschafft werden könne. Doch die ursprünglich schon für April 2010 angekündigte Aufhebung der Mengenbeschränkungen sei aus Sicherheitsgründen nicht machbar, verlautete in Brüssel.

Anders als zunächst erhofft, stünden noch keine Kontrollgeräte zur Verfügung, die zuverlässig zwischen Flüssigsprengstoff und harmlosen Substanze wie Parfüm oder Zahnpasta unterscheiden könnten.

Die Europäische Kommission schlägt deshalb eine schrittweise Abschaffung vor. Die europäischen Verkehrsminister beraten am Freitag in Luxemburg über den Stufenplan.

Flüssigkeitsscanner zunächst auf fünf deutschen Flughäfen

Demnach sollen ab April 2012 alle Flughäfen mit mehr als zwölf Millionen Passagieren im Jahr mit den notwendigen Geräten ausgerüstet sein, um Flüssigkeiten zu scannen. Dort würden Getränke oder Zahnpasta dann wieder erlaubt sein. In Deutschland gilt dies nach Zahlen des Statistischen Bundesamts nur für die Flughäfen Frankfurt, München, Hamburg, Berlin-Tegel und Düsseldorf. Für alle kleineren Flughäfen könnte die Frist bis April 2014 laufen.

Die europäischen Verkehrsminister müssen dem Vorhaben zustimmen. Es zeichnet sich bereits grünes Licht ab: Die Gefahr von Terroranschlägen durch Flüssigsprengstoff sei weiterhin "real", sagten EU-Diplomaten.

Die EU hatte die Mitnahme von Flüssigkeiten nach den vereitelten Terroranschlägen von London im Jahr 2006 massiv eingeschränkt. Seither dürfen Flüssigkeiten und Cremes im Flug-Handgepäck nur noch in Behältern mit einem Volumen von maximal 100 Millilitern mitgenommen werden, die in einen Plastikbeutel mit einem Volumen von einem Liter passen.

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