Freizeitpark in Fréjus:Schluss mit den Exekutionen

Nach dem Protest des Bürgermeisters hat der französische Vergnügungspark seine simulierten Hinrichtungen auf einem echten elektrischen Stuhl eingestellt.

Der Freizeitpark von Fréjus am französischen Mittelmeer hat nach Protesten seine makaberste Attraktion geschlossen: Bisher konnten die Besucher gestellten Hinrichtungen auf einem elektrischen Stuhl beiwohnen.

Eine höchst authentisch wirkende männliche Puppe mit Kapuze über dem Kopf wurde mehrmals täglich auf dem Gerät "exekutiert", oft vor den entsetzen Augen zahlreicher Kinder. Der Luna-Park entschied nach einer Verbotsdrohung des Bürgermeisters, die Attraktion zu schließen, wie die Zeitung Le Figaro berichtete.

Bereits im vergangenen Monat war ein ähnliches Gerät auf einem Rummel in Mailand verboten worden. "Diese Art von Publikumsmagnet mit einem morbiden Geschmack schadet dem Ansehen unserer Stadt", erklärte das Rathaus von Fréjus.

Der Schausteller, der die Maschine für 10.000 Dollar in den USA gekauft hatte, ist sauer. "Ich mache keine Werbung für die Todesstrafe. Es ist nur eine Attraktion wie mein King Kong oder mein Drachen."

Allerdings eine besonders drastische: Der Latexmann auf seinem elektrischen Stuhl bäumt sich nach einem Stromstoß auf und stößt grässliche Schreie aus. Aus seinen Ohren und Schuhen qualmt es, schließlich kippt der Kopf hart nach vorne. Vermutlich ist er noch nicht das letzte Mal gestorben: Im Herbst will der Eigentümer seine Plastikpuppe auf einem Rummel im Pariser Bois du Boulogne präsentieren.

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