Flughafen Hamburg:Körperscanner werden abgebaut - vorerst

Am Hamburger Flughafen endet die Testphase mit den Körperscannern. Ob die Geräte künftig dauerhaft auf deutschen Flughäfen installiert werden, ist noch unklar.

Am Hamburger Flughafen endet in der kommenden Woche die Testphase mit den Körperscannern. Die beiden Geräte werden erst einmal abgebaut. Ob die Scanner künftig dauerhaft an deutschen Flughäfen eingesetzt werden, steht noch nicht fest.

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Daniela Dau

Die beiden Geräte, die an eine Duschkabine erinnern, wurden im September 2010 in die Sicherheitskontrolle integriert. Viele Passagiere nutzten sie freiwillig - wer sich nicht durchleuchten lassen wollte, konnte sich weiterhin in der Schlange vor der Metalldetektoren-Kontrolle anstellen. Ende Juli wird die Testphase nun beendet, wie ein Sprecher des Innenministeriums dem Radiosender NDR 90,3 bestätigte.

Ob die Geräte dauerhaft in Hamburg und an anderen deutschen Flughäfen installiert werden, steht noch nicht fest. Zunächst werden die Erkenntnisse ausgewertet, Ergebnisse sollen in einigen Wochen vorliegen. Ursprünglich sollten die Körperscanner nur bis Ende März getestet werden.

Doch den Kontrolleuren leuchtete es nach dem Scannen am Bildschirm zu oft rot entgegen - so werden Körperpartien markiert, die nachkontrolliert werden müssen. Vor allem Kleiderfalten lösten derartige Meldungen aus. Der Hersteller sollte daraufhin eine verbesserte Software-Version liefern, die Testphase wurde bis Ende Juli verlängert. Ziel war es, mehr Passagiere pro Stunde zu überprüfen und mit weniger Nachkontrollen auszukommen.

Der Scanner arbeitet mit einem automatischen Detektionsverfahren und zeigt die Position entdeckter Gegenstände über ein Piktogramm, das bei jedem Fluggast gleich aussieht. Das Gerät produziert damit keine Bilder des menschlichen Körpers - im Gegensatz zu den umstrittenen "Nacktscannern". Daten werden nach dem Scanvorgang nicht gespeichert. Damit soll dem Schutz der Persönlichkeitsrechte der Passagiere umfassend Rechnung getragen werden.

© sueddeutsche.de/dapd/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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