Ende der Reise:Malle wie früher?

Lesezeit: 1 min

So ging es mal zu am Strand von Es Trenc auf Mallorca. Wenn die Gäste wiederkommen, soll der nötige Sicherheitsabstand mit Drohnen kontrolliert werden. Orwell lässt grüßen. (Foto: Hans Blossey/Imago Images)

Im zweiten Anlauf will es die Balearen-Regierung richtig machen: Nun schickt sie Drohnen an den Strand.

Von Stefan Fischer

Erste Grundschulen werden schon wieder geschlossen, die meisten Geschäfte gar nicht erst eröffnet. Nur zum Friseur darf man neuerdings, bekommt aber keinen Termin. Und in den Baumarkt, doch man kann das Bad nicht schon wieder renovieren.

Der Lockdown verbietet uns beinahe alles - nur den Urlaub nicht! Jedenfalls geht der Chef des größten hiesigen Reiseveranstalters davon aus, dass die Deutschen ihre Osterferien auf Mallorca verbringen können. Wer wüsste es besser als er? Die Inzidenzwerte sind niedrig auf der Insel, schon von Berufs wegen muss der Mann also daran glauben, dass die Reisewarnung für Mallorca bald kassiert wird.

Nun waren sie auf Mallorca auch im ersten Lockdown die Ersten, die es wieder probiert haben mit dem Tourismus, und haben zu diesem Zweck ein paar Hundert Versuchsurlauber eingeflogen. Die Ergebnisse müsste man als ernüchternd bezeichnen, wäre bei der Sache nicht so viel Alkohol im Spiel gewesen.

In diesem Jahr packt die Balearen-Regierung das Problem anders an. Denn natürlich sollen wieder Touristen kommen, sie sollen sich jedoch so verhalten, dass es den Hotels nicht ergeht wie manchen bayerischen Grundschulen. Statt wie im Vorjahr an die Vernunft der Urlauber zu appellieren und an den Stränden in ihren Uniformen schwitzende Polizisten patrouillieren zu lassen, werden heuer Drohnen eingesetzt.

Erste Testflüge haben stattgefunden. Die Drohnen seien mit Kameras und Infrarot-Sensoren ausgestattet, heißt es. Aber das kann, soll die Maßnahme wirken, nur die halbe Wahrheit sein. Gewiss haben die Drohnen auch Greifarme, um Luftmatratzen zu zerstechen und sich die Sangria-Eimer zu angeln von all jenen, die sich nicht an die Abstandsregeln halten. Und der Datenschutz? Nun, Diskretion war auf Mallorca für die meisten ohnehin nie ein Kriterium.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: