Teile der chinesischen Mauer verfallen zusehends und könnten nach Einschätzung von Experten in 20 Jahren vollständig zerstört sein. Sandstürme seien hauptsächlich schuld am Verfall des historischen Bauwerks, meldete die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua.
Besonders gefährdet ist ein Abschnitt in der Provinz Gansu. Dort ist die Mauer nicht aus Steinen, sondern aus Erde errichtet, die leicht erodiert.
Im Bezirk Minqin seien in den vergangenen zwei Jahrzehnten bereits 40 Kilometer Mauer zerstört, hieß es weiter. Wachtürme seien nicht mehr zu sehen, die ursprünglich fünf Meter hohe Mauer sei auf eine Höhe von zwei Metern geschrumpft.
Den Verfall der Befestigungsanlage habe der Mensch zu verantworten. Landwirtschaftliche Methoden aus der Mitte des vorangegangenen Jahrhunderts hätten den Norden Chinas in eine Wüste verwandelt und seien damit ursächlich für Sandstürme.
In den vergangenen Jahren habe das Bauwerk zudem unter dem Touristenansturm und mutwilliger Zerstörung, etwa durch Bauunternehmer, gelitten.
Die ältesten Abschnitte der Großen Mauer sind mehr als 2.000 Jahre alt. Ihre Gesamtlänge wird auf 5.000 bis 6.500 Kilometern geschätzt. Sie ist das größte Bauwerk der Welt und gehört zum Weltkulturerbe.