Air France KLM:Neue Regelung für dicke Passagiere

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Mit übergewichtigen Passagiere hatte die Airline Air France KLM schon in der Vergangenheit Probleme. Jetzt gibt es eine neue Regelung.

Probleme mit der Platzierung stark übergewichtiger Passagiere, bringt die Fluggesellschaft Air France KLM in Erklärungsnöte. So hatte zunächst eine Sprecherin des Unternehmens erklärt, Passagiere, die nicht in einen Einzelsitz passten, seien aus Sicherheitsgründen gezwungen ein zusätzliches Ticket für einen zweiten, allerdings preislich reduzierten Platz zu erwerben. Dann kam das Dementi: Air France KLM ändere für stark übergewichtige Passagiere lediglich eine Regel in den Beförderungsbedingungen.

Wenn ein Fluggast zwei Sitze in der Economy Class für sich gebucht hat, erhält er künftig das Geld für den zweiten Platz zurück, falls die Sitzklasse nicht ausgebucht ist. Das teilte die französische Fluggesellschaft in Paris mit. Sie widersprach damit Berichten, Air France wolle eine neue Regelung einführen, der zufolge korpulente Gäste dazu gezwungen werden sollen, zwei Sitze zu buchen.

Kein Zwang zur Doppelt-Buchung

Schon seit dem Jahr 2005 besteht die Möglichkeit, bei Air France zwei Economy-Plätze nebeneinander zu buchen. Der zweite Sitz kostet dabei 75 Prozent des Ticketpreises. Stark übergewichtigen Reisenden werde damit schon seit längerem "nahegelegt", zwei Sitze zu buchen, sagte eine Air-France-Sprecherin in Frankfurt - "wir zwingen aber niemanden."

Tatsächlich weigert sich die Airline doch in bestimmten Fällen, übergewichtige Fluggäste zu befördern. Stellt sich an Bord heraus, dass ein Passagier nicht zwischen die Armlehnen passt, sprächen jedoch Sicherheitsgründe gegen ein Mitfliegen, so die Sprecherin. Ist die Economy ausgebucht, könne solch ein Gast dann auf eigene Kosten in die Business Class wechseln - "oder wir nehmen ihn nicht mit". Dies sollten Reisende schon bei der Planung bedenken.

Übliche Praxis bei einigen US-Airlines

Air France und der Reiseveranstalter Go Voyages waren im November 2007 zur Zahlung von 8000 Euro verurteilt worden, weil sie einen stark übergewichtigen französischen Fluggast verpflichtet hatten, für einen Flug nach Indien zwei Plätze zu buchen. Dem Passagier war vor aller Augen der Bauchumfang gemessen worden. In den Vereinigten Staaten ist es bei etlichen Airlines üblich, dass sie dicke Passagiere doppelt zur Kasse bitten.

Der durchschnittliche Platz in einem Flugzeug ist bei Langstreckenflügen 43 Zentimeter breit und 44 Zentimeter lang. Auch der irische Billiganbieter Ryanair wollte schon einmal eine Sondergebühr für Dicke einführen.

Leichtere Sitze für Passagiere

Während auf der einen Seite die Preise erhöht werden, plant Air France in einem anderen Bereich Maßnahmen zur Kostensenken. Mit leichteren Sitzen für ihre Passagiere soll Treibstoff gespart und der Kohlendioxidausstoß verringert werden. Das Unternehmen werde 20 Millionen Euro in 6000 neue Sitze für Kurzstreckenflugzeuge im Inlandsverkehr investieren, kündigte Marketingvorstand Patrick Roux an.

Die Sitze seien 40 Prozent leichter als die bisher benutzten und würden nach und nach in 37 Airbus-Maschinen aus der A320-Familie eingebaut. Damit könne die Gesellschaft im Frankreich-Verkehr jährlich 1700 Tonnen Kerosin einsparen und ihren CO2-Ausstoß um 5200 Tonnen senken.

© AFP/dpa/dd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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