Zum Tod von Horst Ehmke:Der vollendete Unvollendete

Lesezeit: 3 min

Er war einer der vitalsten und geistvollsten deutschen Wissenschaftler. Demut hatte Horst Ehmke allerdings nur gegenüber ganz wenigen. (Foto: Regina Schmeken/SZ Photo)

Er war eines der größten Talente, die die Sozialdemokratie je hatte - aber ohne Stallgeruch. Horst Ehmke, einst Leiter des Bundeskanzleramts unter Willy Brandt, starb am Sonntag mit 90 Jahren in Bonn.

Von Heribert Prantl

Die SPD ist eine alte, eine sehr alte Partei. In dieser sehr alten Partei war Horst Ehmke eines der größten Talente, die die Sozialdemokratie je hatte. Er war ein brillanter politischer Denker, ein Rechtslehrer und Rechtsgelehrter von hohen Graden, ein homo furiosus, ein genialischer Wirbelwind und ein begnadeter Spötter. In den besten Zeiten von Willy Brandt war er dessen Kronprinz; er war der sprudelnde Geist an der Seite des ersten sozialdemokratischen Kanzlers der Republik.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: