Zensus 2011:Familie

Neben den 18,2 Millionen Ehen gab es zum Stichtag knapp 34.000 eingetragene Lebenspartnerschaften zwischen homosexuellen Paaren, davon etwa 40 Prozent zwischen Frauen. Insgesamt lebten 5700 Kinder in Familien, deren Eltern eine eingetragene Lebenspartnerschaft führen.

Religionszugehörigkeit

Auch nach der Volkszählung ist nicht klar, wie viele Muslime in Deutschland leben. Der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Roderich Egeler, erklärte, es sei davon auszugehen, dass die Frage nach der Religionszugehörigkeit am häufigsten von Juden, Muslimen, Buddhisten und Hinduisten nicht beantwortet worden sei. Der Zensus 2011 könne damit keine verlässlichen Ergebnisse darüber bereitstellen.

66,8 Prozent der Einwohner der Bundesrepublik sind Christen. 10,5 Prozent gehören keiner Religion an. Im Osten Deutschlands liegt der Anteil der Konfessionslosen mit etwa 33 Prozent deutlich über dem im Westen (sechs Prozent). 24,7 Millionen Deutsche sind Mitglied der katholischen Kirche. 24,3 Millionen Menschen gehören der evangelischen Kirche an.

Insgesamt fühlen sich 53,2 Millionen Deutsche dem Christentum zugehörig. 4,2 Millionen Bürger bekennen sich laut Zensus zu einer anderen Religion, Glaubenssrichtung oder Weltanschauung. Die Zahl derjenigen, die keiner Religion angehören, wird mit 8,3 Millionen angegeben.

In der Befragung bekannten sich nur 1,9 Prozent zum Islam. Etwa jeder Sechste (17,4 Prozent) hat den Statistikern zufolge die freiwillige Angabe zur Religionszugehörigkeit verweigert. Deshalb werde mit den Zensusergebnissen die Zugehörigkeit der Bevölkerung zu einer Religion oder Glaubensrichtung eher zu niedrig angegeben.

Für den Zensus 2011 wurden zehn Millionen zufällig ausgewählte Bürger zunächst gefragt, ob sie Mitglied einer öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaft sind. Dazu gehören die großen christlichen Kirchen. Diese Angabe war verpflichtend. Wer erklärte, er gehöre keiner Religionsgesellschaft an, wurde in einer zweiten Frage nach seinem religiösen Bekenntnis gefragt. Diese Angabe war freiwillig.

Wohnsituation

Die Statistiker zählten etwa 19 Millionen Gebäude mit Wohnraum und 41,3 Millionen Wohnungen. Damit gibt es in Deutschland 500.000 Wohnungen mehr als bislang angenommen.

Die im Schnitt größten Wohnungen gibt es in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Niedersachsen mit einer durchschnittlichen Größe von mehr als 100 Quadratmetern, der Bundesdurchschnitt beträgt 90,7 Quadratmeter. Wesentlich beengter wohnen die Menschen in Hamburg und Sachsen. Berlin ist das Bundesland mit der höchsten Siedlungsdichte. Dort stehen auch die kleinsten Wohnungen mit durchschnittlich 72,2 Quadratmetern.

Eine Mehrheit wohnt weiterhin zur Miete. Die Eigentümerquote kletterte in den vergangenen Jahren auf 45,8 Prozent - allerdings mit deutlichen regionalen Unterschieden: Im Saarland befinden sich 62,8 Prozent der Wohnungen im Besitz der Bewohner, in Berlin sind es lediglich 15,6 Prozent.

In Deutschland stehen 4,4 Prozent aller Wohnungen (ohne Wohnheime) leer. Allerdings gibt es beim Leerstand, regional betrachtet, große Unterschiede: So sind die Leerstandsquoten im Osten deutlich höher als im Westen. Die bundesweit höchste Leerstandsquote gibt es in Sachsen mit 9,9 Prozent, gefolgt von Sachsen-Anhalt mit 9,4 Prozent. Die niedrigsten Leerstandsquoten weisen Hamburg mit 1,5 Prozent und Schleswig-Holstein mit 2,7 Prozent auf.

Unter den Großstädten Deutschlands liegt die Leerstandsquote in Chemnitz, Leipzig und Halle bei mehr als zehn Prozent. Angespannt sind die Wohnungsmärkte in Jena, Münster, Hamburg und Oldenburg. Dort beträgt der Leerstand weniger als zwei Prozent und liegt damit bundesweit am niedrigsten.

Auf der Internetseite des Statistischen Bundesamtes können Sie sich Ihre persönliche Datenbank zusammenstellen.

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