Die Zahl der Menschen, die weltweit hungern, ist im dritten Jahr in Folge gestiegen. Laut Erhebungen der Deutschen Welthungerhilfe litten im vergangenen Jahr 822 Millionen Menschen unter Hunger, im Jahr 2015 waren es noch 785 Millionen. Zudem seien etwa zwei Milliarden Menschen von Mangelernährung betroffen, sagte die Präsidentin der Organisation, Marlehn Thieme, am Dienstag bei der Vorstellung des Welthunger-Index 2019 in Berlin. Zu den am stärksten betroffenen Länder gehören demnach der Jemen, Sambia, Madagaskar und der Tschad - hier gilt die Lage dem Index zufolge als "sehr ernst" -, in der Zentralafrikanischen Republik sei sie sogar "gravierend". Als besonderes Risiko nannte Thieme den Klimawandel: Seit Anfang der 1990er-Jahre habe sich die Zahl der extremen Wetterereignisse wie Dürren, Stürme, Überflutungen und Brände verdoppelt. Gerade die Länder, in denen schon heute viele Menschen hungern, seien von den Auswirkungen des Klimawandels am stärksten betroffen. "Die Nahrungsmittelproduktion wird insgesamt schrumpfen", sagte Thieme. Bereits jetzt gingen die Erträge der wichtigsten Nutzpflanzen wie Mais, Weizen und Reis weltweit zurück. Die Welthungerhilfe appelliert deshalb an die Bundesregierung, die ärmsten Länder der Welt gesondert zu unterstützen.
Welthunger-Index:Mehr Menschen hungern
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