Wahlumfragen:Zwang zu neuen Koalitionen

In Bayern und Hessen wird es nach den Landtagswahlen im Oktober für traditionelle Parteienbündnisse nicht reichen, sagen die Demoskopen voraus. Die Ergebnisse im Einzelnen.

Sowohl in Bayern als auch in Hessen ist nach den Landtagswahlen in diesem Herbst mit einer neuen Regierungskonstellation zu rechnen. So würde in Bayern, wo am 14. Oktober ein neues Landesparlament gewählt wird, die CSU laut einem Politbarometer-Extra der Forschungsgruppe Wahlen ihre absolute Mehrheit klar verlieren. Nur 35 Prozent der Befragten wollen demnach für die CSU stimmen - so schlecht haben die Christsozialen seit 1950 nicht mehr abgeschnitten. Aber die Bayern-SPD kann davon nicht profitieren und fällt auf 13 Prozent, was das schlechteste Ergebnis ihrer Nachkriegsgeschichte wäre. Zweitstärkste Partei in der Umfrage sind die Grünen. Schwarz-Grün wäre auch das bevorzugte Regierungsmodell der Befragten: Die Hälfte von ihnen würde eine Koalition aus CSU und Grünen begrüßen.

Auch der Ministerpräsident hilft der CSU nicht aus dem Tief: Markus Söder wird auf einer Skala zwischen plus fünf und minus fünf mit lediglich 0,3 bewertet. Das ist der mit großem Abstand schwächste Imagewert für einen bayerischen Ministerpräsidenten seit Beginn der Bayern-Umfragen der Forschungsgruppe Wahlen Anfang der 1980er-Jahre. Horst Seehofer steht noch schlechter da: Der CSU-Chef , als Ministerpräsident vor der Landtagswahl 2013 noch bei 1,9, wird in Bayern jetzt mit nur minus 0,6 benotet.

Auch in Hessen, das am 28. Oktober seinen Landtag wählt, reicht es dem Politbarometer zufolge nicht mehr für die jetzige Koalition aus CDU und Grünen. Noch ferner von einer Mehrheit läge ein rot-grünes Bündnis. Dabei würden genau diese beiden Konstellationen von den meisten Befragten bevorzugt. 45 Prozent würden Schwarz-Grün gutheißen, 44 Prozent Rot-Grün.

© SZ vom 22.09.2018 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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