Wahlhilfe von Castro:Die Revolution würde Obama wählen

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Ungeliebter Wahlkampfhelfer: Der kubanische Revolutionsführer Fidel Castro hat vor der US-Präsidentenwahl offen Partei für Obama ergriffen.

Fidel Castro hat vor der Präsidentenwahl in den USA offen Partei ergriffen. Der Kandidat der Demokraten, Barack Obama, sei "intelligenter und ruhiger" als sein republikanischer Konkurrent John McCain. Das schreibt der kubanische Revolutionsführer Fidel Castro in einer Abhandlung (Reflexiones) in Kubas Parteizeitung Granma - und ergreift damit offen Partei für Obama.

Obama sei intelligenter als McCain, so das Urteil von Kubas "Máximo Líder". (Foto: Foto: AFP)

Der "tiefe Rassismus" in den USA könne Obama jedoch den Weg ins Weiße Haus versperren, schreibt der 82-Jährige weiter in dem Artikel mit der Überschrift "Das Gesetz des Dschungels".

Es sei ein "reines Wunder", dass Obama nicht bereits ermordet worden sei, "wie Martin Luther King, Malcom X und andere, die in den jüngeren Jahrzehnten einen Traum von Gleichheit und Gerechtigkeit hatten". Der Geist von Millionen von Amerikanern könne sich nicht damit anfreunden, dass eine schwarze Person mit Frau und Kindern in das Weiße Haus einzieht, das eben "weiß" hieße.

Den Republikaner McCainSchon hatte Castro schon in früheren Artikeln scharf kritisiert, ihn als "Lügner", als Mann "ohne Ethik" und "Instrument der Mafia" bezeichnet.

Die Wahlen in den USA, so Castro, fänden inmitten der "schlimmsten aller Krisen" statt. Es werde in Zukunft mehr Inflation, mehr Abwertung der Währungen, mehr Ungleichheit und "schmerzliche Verluste an den Märkten" geben. Die Völker würden aber "mehr Kenntnis der Wahrheit, mehr Bewusstsein" erlangen und rebellischer werden, so dass es auch mehr Revolutionen geben werde.

Der "Máximo Líder" hatte Kuba nach dem Sturz des Diktators Fulgencio Batista 1959 47 Jahre lang regiert. Am 31. Juli 2006 hatte er seine Ämter wegen einer schweren Darmoperation, von der er sich bis heute nicht erholt hat, an seinen fünf Jahre jüngeren Bruder Raúl abgegeben.

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