Wahlen:Jeb Bush: Sohn und Bruder früherer US-Präsidenten

Lesezeit: 1 min

Jeb Bush, hier mit seinem Bruder George W. Bush, zog die Konsequenzen aus seinem schlechten Abschneiden und stieg aus dem Rennen aus. Foto: Erik S. Lesser (Foto: dpa)

Washington (dpa) - Der Republikaner Jeb Bush galt als Favorit, als er ins Rennen um die Präsidentschaft einstieg. Aber dann kam Trump, und alles wurde anders.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Washington (dpa) - Der Republikaner Jeb Bush galt als Favorit, als er ins Rennen um die Präsidentschaft einstieg. Aber dann kam Trump, und alles wurde anders.

Manchmal hatte man den Eindruck, als wäre John Ellis Bush lieber woanders als im US-Präsidentschaftsrennen. Er wirkte linkisch und lahm, als fühlte er sich unwohl in seiner Haut.

Das Ausrufezeichen hinter dem Namen Jeb im Wahlkampflogo sollte für Begeisterung stehen. Viele Medien erklärten ihn schon vor Monaten für gescheitert. In Iowa und New Hampshire schnitt er schlecht ab. Danach schien es kurz aufwärts zu gehen, als bekomme er neue Energie. Es war nur ein Aufflackern.

Jeb Bush (63) hatte nie einen Job in Washington. Aber sein Name als Sohn und Bruder früherer Präsidenten macht ihn zum Teil der alten Garde. In seinem Logo benutzte er nur seinen Vornamen.

Sein Spenderpotenzial war riesig, auch das nützte letztlich nichts. Jeb musste erfahren, dass er nicht die Alternative zu den Extremen Trump und Ted Cruz sein sollte. Unabhängig von aller möglichen Qualifikation, Amerika wollte keinen dritten Bush im Weißen Haus.

Er präsentierte sich als moderater Republikaner mit konservativen Prinzipien. Das war vielen Republikanern zu liberal. Tatsächlich ist Bush konservativ, aber nicht im Sinne der Tea Party.

Er ist strikt gegen Abtreibung, Homoehen, Steuererhöhungen und schärfere Waffengesetze, und er wollte im Fall eines Sieges Obamacare, die Gesundheitsreform, rückgängig machen. In seiner Zeit als Gouverneur (1999 bis 2007) wandte er sich auch gegen Quotenregeln zugunsten von Minderheiten bei der Zulassung etwa zu Hochschulen.

Aber im Bildungsbereich hat er sich für zentralisierte Standard-Lernziele eingesetzt - ein rotes Tuch für Konservative. Schlimmer noch: Im Streit um die Einwanderungsgesetze lag Bush eher auf der Linie der Demokraten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: