Wahlen:Enges Rennen: Griechische Parteien buhlen um Unentschlossene

Wahlen
Leeres griechisches Parlament: Wer wird hier künftig die Mehrheit haben? Foto: Pantelis Saitas/Archiv (Foto: dpa)

Athen (dpa) - Griechenland hat alle Vorbereitungen für die Parlamentswahl am Sonntag abgeschlossen. Dies erklärte die griechische Interims-Regierungschefin Vasiliki Thanou in Athen. Der  Wahlkampf war am späten Freitagabend zu Ende gegangen.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Athen (dpa) - Griechenland hat alle Vorbereitungen für die Parlamentswahl am Sonntag abgeschlossen. Dies erklärte die griechische Interims-Regierungschefin Vasiliki Thanou in Athen. Der  Wahlkampf war am späten Freitagabend zu Ende gegangen.

Letzte Umfragen geben dem ehemaligen griechischen Regierungschef Alexis Tsipras und seiner Linkspartei Syriza einen Vorsprung von bis zu drei Prozentpunkten vor der konservativen Nea Dimokratia (ND). Aber auch deren Parteichef Evangelos Meimarakis äußerte sich siegessicher. 

Fast alle Umfragen zeigen, dass weder das Linksbündnis noch die Konservativen eine absolute Mehrheit erreichen werden. Die Parteien seien jetzt schon auf der Suche nach Koalitionspartnern, schreiben Kommentatoren. "Das schwierige Puzzle der Kooperationen", titelte die konservative Zeitung "Kathimerini". Die Zeitung spielte alle nur denkbaren Koalitionsmöglichkeiten durch.

Auch andere Zeitungen des Landes beschäftigten sich noch vor der Wahl mit den erwarteten Koalitionsverhandlungen. "Man braucht zwei zum Tango", kommentierte das Blatt "To Vima". Selbst die Parteizeitung der Linkspartei Syriza, "I Avgi", rechnet mit einer Regierungskoalition. "Das Herz schlägt links", titelt das Parteiblatt siegessicher. Dennoch werde die Partei unter Alexis Tsipras einen oder mehrere Koalitionspartner benötigen.

Tsipras, der mit seinem Rücktritt vor wenigen Wochen den Weg für Neuwahlen freigemacht hatte, trat zum Wahlkampfabschluss auf dem Parlamentsvorplatz in Athen auf. "Griechenland, ziehe einen Schlussstrich unter das Kapitel des alten (korrupten) Systems", gab sich Tsipras siegessicher.

Sein stärkster Herausforderer, Evangelos Meimarakis von den Konservativen, ging dafür hart mit Tsipras ins Gericht. Er habe bei der letzten Parlamentswahl im Januar das Volk getäuscht und das Land dann mit falschen Entscheidungen in eine Katastrophe geführt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: