Wahl in Sachsen-Anhalt:Der Zweite ist der Sieger

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Fast jeder Vierte in Sachsen-Anhalt stimmte für die AfD. Bleibt die Frage: Wie wird das Land jetzt noch zu regieren sein? (Foto: Sean Gallup/Getty)

Die AfD holt in Sachsen-Anhalt mehr als 24 Prozent der Stimmen. Nach diesem gewaltigen Erfolg ist nichts mehr so, wie es war.

Von Cornelius Pollmer, Magdeburg

Kann es so etwas geben wie deprimierende Erleichterung? Es scheint so an diesem Sonntagabend in Magdeburg, und am besten beobachten lässt sich diese deprimierende Erleichterung bei Wulf Gallert. Gallert ist Spitzenkandidat jener Linkspartei, die vor fünf Jahren noch als zweitstärkste Kraft in den Landtag eingezogen war. Gallerts Partei verliert am Sonntag deutlich, sie wird deutlich überholt von der AfD, die vor fünf Jahren . . . - genau, die es vor fünf Jahren noch gar nicht gegeben hat. Soweit zum Deprimierenden. Aber Gallert steht nun in Interviews vor Mikrofon-Puscheln und sagt, manchmal sei es eben wichtiger, eine klare Position zu beziehen anstatt, der Prozentpunkte wegen, in populistische Gefechte zu gehen. Und Gallert sagt auch, dass es nun einfacher werde, sich mit der AfD und deren Positionen auseinanderzusetzen. Jetzt, da die Partei wechseln wird, aus dem Wir-gehören-nicht-dazu in die Landtagsarena. Kurz wirkt es so, als freue sich Gallert ein bisschen darauf, aber das ist für diesen Abend dann vielleicht doch etwas viel erwartet.

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