Waffenschmuggel:Ermittler entlasten Justizminister Holder

US-Justizminister Holder wusste nichts von einem umstrittenen Regierungsprogramm zum gezielten Waffenschmuggel - 14 Beamte aber schon.

US-Justizminister Eric Holder hat nichts von einem umstrittenen Regierungsprogramm gewusst, bei dem gezielt Waffen nach Mexiko geschleust wurden. Das ist eines der Kernergebnisse einer Untersuchung, die der Generalinspekteur des Ministeriums durchgeführt hat. Dem Report zufolge erfuhr Holder erst gegen Ende 2010 von der Operation, nachdem ein US-Grenzbeamter ermordet und zwei der eingeschleusten Waffen am Tatort entdeckt worden waren.

In dem am Mittwoch veröffentlichten 471-seitigen Ermittlungsbericht wird allerdings 14 Mitarbeitern verschiedener Strafverfolgungsbehörden wegen ihrer Rolle bei der Operation "Fast and Furious" ("Schnell und wütend") vorgeworfen, die öffentliche Sicherheit gefährdet zu haben. Zwei der kritisierten Beamten traten am Mittwoch zurück, die anderen könnten mit Disziplinarmaßnahmen bestraft werden, wie Holder mitteilte.

Bei der Aktion hatte das Amt für Waffenkontrolle ATF seit 2009 Tausende Schusswaffen über Mittelsmänner verkaufen lassen. Auf diese Weise wollten die US-Behörden herausfinden, wie Waffen aus den USA illegal in die Hände mexikanischer Drogenhändler kommen. Anscheinend versagte die ATF aber bei der Überwachung und verlor etwa 2000 Waffen aus den Augen, die zum Teil später bei Verbrechen benutzt wurden. Das Programm wurde Anfang 2011 eingestellt.

© Süddeutsche.de/dpa/sebi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: