Vortrag in Bochum:Steinbrück spendet 25.000 Euro

Es soll ein "gütliches Ende" der Diskussion werden: SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück will das Vortrags-Honorar der Bochumer Stadtwerke nun doch spenden.

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück
:Der Anti-Parteisoldat

"Die SPD, die mich aufstellt, muss erst noch erfunden werden": Damit lag Peer Steinbrück falsch. Der große Absturz fand nicht statt, die Sozialdemokraten legten unter seiner Führung sogar ein bisschen zu. Ein unkomplizierter Spitzenmann ist er für seine Partei trotzdem nicht gewesen.

Von Sebastian Gierke

Der designierte SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück will das Honorar von 25 000 Euro spenden, das er für einen Vortrag bei den Stadtwerken Bochum bekommen hatte. Wie die Bild-Zeitung berichtete, hat Steinbrück die Bochumer Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz (SPD) gebeten, ihm drei Adressen von sozialen Einrichtungen zu nennen, an die er das Geld anteilig überweisen könne. Mit der jetzigen Spende zahlt Steinbrück laut Bild rund 13.000 Euro aus eigener Tasche drauf.

Zur Begründung teilte Steinbrück mit, es sei im Vorfeld der Vereinbarungen für seinen Rednerauftritt vor den Stadtwerken Bochum von einer Spende nie die Rede gewesen. Dies sei auch durch die entsprechende Unterlassungserklärung der Stadtwerke von Ende letzter Woche so klargestellt worden. Dennoch müsse er anerkennen, dass es in der Auseinandersetzung auch "eine andere Wahrnehmung als bei mir" gegeben habe. Er hoffe jetzt durch die Spende ein Zeichen für ein "gütliches" Ende gesetzt zu haben. Der frühere Finanzminister hat das Vortragshonorar bereits komplett versteuert.

Steinbrück hatte für seine Teilnahme an einer Talkrunde der Stadtwerke ein Honorar von 25.000 Euro erhalten. Dieser Betrag liegt deutlich über seinen üblichen Honorarsätzen. Die Stadtwerke hatten zunächst behauptet, Steinbrück zu einer Spende aufgefordert zu haben, dies aber später zurückgenommen und "Kommunikationsschwierigkeiten" mit ihrer Agentur geltend gemacht.

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