Vatikanstadt:Papst Johannes Paul I. seliggesprochen

Der als 33-Tage-Papst in die Geschichte eingegangene Johannes Paul I. ist seliggesprochen worden. Papst Franziskus nahm ihn in einer feierlichen Zeremonie am Sonntag auf dem Petersplatz nach katholischem Ritus in den Kanon der Seligen auf. Während über Rom ein Gewitter niederging, wurde an der Fassade des Petersdoms ein Porträt von Papst Johannes Paul I. enthüllt, der knapp 44 Jahre zuvor, nur etwas mehr als einen Monat nach Beginn seines Pontifikats, überraschend gestorben war. Er darf von nun an in bestimmten Regionen öffentlich verehrt werden, sein Gedenktag ist der 26. August. Johannes Paul I. war der Vorvorvorgänger von Franziskus. Er wurde am 17. Oktober 1912 in einem norditalienischen Dorf in den Dolomiten als Albino Luciani geboren. 1958 wurde er Bischof, nahm später am Zweiten Vatikanischen Konzil teil und wurde 1973 Kardinal. Nach dem Tod von Papst Paul VI. wählte ihn das Konklave im August 1978 nach einem Tag Beratungen zum neuen Papst. Am 28. September starb er nach nur 33 Tagen im Alter von 65 Jahren. Er war einer der Päpste mit der kürzesten Amtszeit. Sein Nachfolger wurde der Pole Karol Wojtyla, der sich Johannes Paul II. nannte. Es hatte immer wieder Spekulationen um die Todesumstände Johannes Pauls I. gegeben. Stefania Falasca, die als sogenannte Vize-Postulatorin den Prozess der Seligsprechung dokumentiert hatte, unterstrich bei einer Pressekonferenz in dieser Woche, dass alle Dokumente und medizinischen Zeugnisse für einen Herzinfarkt sprachen.

© SZ vom 05.09.2022 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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