USA:Trump irritiert Steinmeier

Donald Trump hält eine außenpolitische Grundsatzrede, in der er das Motto "Amerika zuerst" verkündet. Bündnispartner zeigen sich irritiert - darunter auch Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier.

Mit einer außenpolitischen Rede unter dem Motto "Amerika zuerst" irritiert Donald Trump Bündnispartner der USA. Der republikanische Präsidentschaftsbewerber hatte angekündigt, die US-Außenpolitik ausschließlich an US-Interessen ausrichten zu wollen. Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sagte am Donnerstag in Berlin, er könne darin noch keine Linie erkennen: "Das scheint mir noch nicht ganz ausbuchstabiert zu sein." Steinmeier sagte, Trumps Äußerungen seien nicht ganz frei von Widersprüchen. So kündige er an, Amerika wieder stark machen zu wollen, betone aber gleichzeitig Amerikas Rückzug. Trump versuchte, seiner Rede einen präsidentiellen Anstrich zu geben, ohne ihre Inhalte zu konkretisieren. Mit Reden wie dieser wendet sich der Immobilienunternehmer weniger an außenpolitische Experten als an das Establishment seiner Partei und das Wahlvolk. Der 69-Jährige liegt im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur seiner Partei vorn. "Ich will eine Außenpolitik, die alle Amerikaner unterstützen können, ganz gleich, von welcher Partei, und die unsere Freunde und Alliierten respektieren und vollkommen begrüßen werden", sagte er und wiederholte seine Forderung, die Mitgliedsländer der Nato sollten sich finanziell stärker an der westlichen Allianz beteiligen. Länder müssten für die Kosten ihrer Verteidigung aufkommen oder sich selbst verteidigen.

© SZ vom 29.04.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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