USA:Keystone XL genehmigt

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Die Öl-Pipeline Keystone XL, einst von Obama gestoppt, wurde nun doch bewilligt. Im Bild: Eine Pumpstation, an die die geplante Pipeline angeschlossen werden soll. (Foto: Nati Harnik/AP)

Die Regierung bewilligt die umstrittene Pipeline. Es ist schon das zweite Mal, dass Trump ein Öl-Projekt billigt, das Obama gestoppt hat.

Die US-Regierung unter Donald Trump bewilligt die umstrittene Pipeline Keystone XL, die Öl quer durch die USA bis nach Texas pumpen soll. Die acht Milliarden Dollar (7,42 Milliarden Euro) teure Ölleitung sei von nationalem Interesse, teilte das US-Außenministerium am Freitag mit. Damit stellte die Trump-Regierung die wirtschaftliche Entwicklung über Bedenken von Umweltschützern.

"Das wird eine wunderbare Pipeline", sagte Trump am Freitag bei der Unterzeichnung der Bewilligung. Der Öltransport über eine Pipeline sei viel sicherer als auf anderen Wegen. Durch die Entscheidung werde zudem eine "neue Ära" der US-Energiepolitik eingeläutet, in der die USA weniger stark von Öl aus dem Ausland abhängig sein würden.

Ex-Präsident Barack Obama hatte das Projekt nach langem Streit gestoppt. Nachfolger Trump hatte die Wiederaufnahme per Dekret möglich gemacht. Obamas Klimapolitik setzte auf erneuerbare Energien, Trump will dagegen fossile Energieträger fördern.

Die Keystone XL ist eine Erweiterung der 2010 in Betrieb genommenen Keystone Pipeline, die aus dem kanadischen Calgary in die USA führt. Über die 1900 Kilometer lange Erweiterung der Röhre sollen täglich bis zu 830 000 Barrel (je 159 Liter) Öl bis zur Küste am Golf von Mexiko gepumpt werden. Ein Teil der Pipeline im Süden existiert bereits. Umweltschützer fürchten klimaschädliche Treibhausgase durch den Bau der Leitung und warnen vor Lecks. Nach Einschätzung des Unternehmens Transcanada wird das Projekt zur Schaffung Zehntausender Jobs und zu wirtschaftlichem Wachstum führen.

Trump hatte im Januar per Dekret zudem eine weitere umstrittene Ölleitung genehmigt, die Dakota-Access-Pipeline. Sie soll im Bundesstaat North Dakota durch ein Gebiet verlaufen, in dem die Standing Rock Sioux heilige Stätten haben. Die Ureinwohner sind nicht nur über die Entweihung dieses Landes empört, sondern befürchten auch, dass ihr Trinkwasser durch Lecks aus der Leitung verseucht werden könnte. Auch dieses Projekt war unter Obama gestoppt worden.

© SZ vom 25.03.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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