USA:"Gepackt und geküsst"

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Während der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump sein Programm vorstellt, erhebt eine Pornodarstellerin neue Vorwürfe gegen ihn.

Mit der Vorstellung seines 100-Tage-Programms hat der in Umfragen zurückgefallene US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump versucht, wieder Boden gutzumachen. Im Fall seines Wahlsiegs werde er die Steuern für die Mittelschicht senken, Freihandelsverträge auf den Prüfstand stellen und die Gesundheitsreform von US-Präsident Barack Obama kippen, sagte der Republikaner in Gettysburg im Bundesstaat Pennsylvania. Zudem versprach er, binnen eines Jahrzehnts 25 Millionen Arbeitsplätze zu schaffen und härter gegen illegale Einwanderung in die USA vorzugehen. Trump setzte sich erneut gegen Vorwürfe mehrerer Frauen zur Wehr, er habe sie sexuell belästigt. "Diese Vorfälle sind nie geschehen", sagte er. Er nannte die Frauen "Lügnerinnen" und kündigte an, sie nach der Wahl zu verklagen.

"Er hat uns gepackt und geküsst, ohne um Erlaubnis zu fragen"

Unterdessen erhob eine Pornodarstellerin neue Belästigungsvorwürfe gegen Trump. Jessica Drake sagte in Los Angeles, Trump habe sie und zwei Begleiterinnen 2006 umarmt und ohne ihre Zustimmung geküsst. Später habe er ihr 10 000 Dollar geboten, wenn sie in sein Hotelzimmer komme. Drake ist eine von mindestens elf Frauen, die Trump sexuelle Übergriffe vorwerfen. Sie schilderte, sie habe ihn 2006 bei einem Golf-Wettbewerb in Lake Tahoe kennengelernt. Er habe mit ihr geflirtet und sie in sein Hotelzimmer gebeten. Als sie mit Begleiterinnen dorthin gekommen seien, habe Trump Pyjama getragen und "jede von uns eng gepackt und geküsst, ohne um Erlaubnis zu fragen". Er habe sie gefragt, wie es sei, Pornos zu drehen. Nachdem sie auf ihr Zimmer zurückgekehrt sei, habe Trump sie angerufen und aufgefordert, wieder in seine Suite zu kommen. Als sie ablehnte, habe Trump oder ein anderer Mann angerufen, der ihr 10 000 Dollar und einen Heimflug in Trumps Privatjet geboten habe, wenn sie in sein Zimmer komme.

Donald Trump muss sich gegen Vorwürfe zur Wehr setzen, mehrere Frauen sexuell belästigt zu haben. (Foto: Spencer Platt/AFP)

Trumps Wahlkampfteam wies dies zurück. "Diese Geschichte ist total falsch und lächerlich", hieß es in einer Erklärung. "Mr. Trump kennt diese Person nicht, erinnert sich nicht an diese Person und hätte kein Interesse daran, sie jemals zu kennen." Drakes Anwältin präsentierte jedoch ein Foto, das Trump und die Pornodarstellerin zusammen zeigt.

Dass Trump hinter der Demokratin Hillary Clinton zurückliegt, räumte am Sonntag seine Wahlkampfmanagerin Kellyanne Conway im Sender NBC ein. Einer Erhebung von ABC News vom Sonntag erreicht Clinton 50 Prozent, Trump 38 Prozent.

© SZ vom 24.10.2016 / AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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