USA:Chelsea Manning wieder frei

(Foto: Andrew Fischer/Reuters)

Nach einem Jahr Beugehaft wurde die frühere Geheimdienst-Analystin aus dem Gefängnis entlassen.

Die frühere Wikileaks-Informantin Chelsea Manning ist nach gut einem Jahr Beugehaft wieder in Freiheit. US-Bezirksrichter Anthony Trenga ordnete am Donnerstag die Freilassung Mannings an. Die Polizei von Alexandria im Bundesstaat Virginia bestätigte wenig später, dass sie frei sei. Tags zuvor hatte Manning nach Angaben ihrer Anwälte im Gefängnis einen Selbstmordversuch verübt und war in ein Krankenhaus gebracht worden. Sie hatte mit einer kurzen Unterbrechung seit dem 8. März 2019 im Gefängnis gesessen, weil sie eine Aussage vor einer sogenannten Grand Jury bei Ermittlungen zur Enthüllungsplattform Wikileaks verweigert hatte. Mit der Beugehaft sollte die ehemalige Geheimdienst-Analystin dazu gebracht worden, doch noch auszusagen. Sie beharrte aber auf ihrer Position und sagte, sie würde lieber verhungern. Ihre Anwälte sagten, sie seien erleichtert über die Freilassung und baten, die Privatsphäre Mannings zu respektieren . Die Staatsanwaltschaft wollte die Freilassung zunächst nicht kommentieren. Sie hatte aber zuvor mitgeteilt, dass die Grand Jury, die feststellen sollte, ob im Fall Wikileaks eine weitere Anklage gerechtfertigt ist, aufgelöst worden sei. Die Ex-Geheimdienstanalystin hatte bereits sieben Jahre im Gefängnis verbracht, weil sie - damals noch als Bradley Manning - Wikileaks geheime Regierungsdokumente zugespielt hatte. Der damalige US-Präsident Barack Obama verkürzte ihre 35-jährige Haftstrafe 2017, und sie kam frei.

© SZ vom 14.03.2020 / AP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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