Eine Weltmacht zu sein, ist teuer. Zu teuer für Donald Trumps Geschmack. Der US-Präsident klagt darüber, dass verbündete Länder, in denen amerikanische Soldaten stationiert sind, zu wenig für diesen Schutz bezahlen; und er fordert vehement, dass sie einen höheren Teil der Kosten tragen.
Das ist zunächst einmal legitim. Länder wie Japan, Südkorea und Deutschland sind unter Amerikas Schutzschirm reich geworden. Die USA haben deren Sicherheit zwar nicht nur aus Nächstenliebe mitfinanziert, sondern auch, weil es ihren Interessen diente. Aber das ändert nichts daran, dass diese Länder heute mehr Geld für ihre Verteidigung ausgeben könnten.
Der Gebührensatz, an den Trump offenbar denkt, ist aber ebenso absurd wie inakzeptabel. "Cost plus 50", lautet die Formel, die in Washington kursiert: Amerikas Verbündete sollen die Gesamtkosten für die Stationierung von GIs bei ihnen tragen und dazu einen Aufschlag von 50 Prozent bezahlen. Sollte diese Forderung tatsächlich Realität werden, dann wäre dies das Ende der transatlantischen Sicherheitspartnerschaft. Die USA würden sich von einem Verbündeten zu einer Art globalem Militärdienstleister wandeln, der Söldnerlohn verlangt. Aber vielleicht ist das genau die Rolle, die Donald Trump für die einstige Führungsmacht der freien Welt anstrebt.