US-Parteitag:FBI ermittelt in angeblichem Mordkomplott

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Das FBI ermittelt gegen eine Gruppe, die angeblich einen Anschlag auf Obama plante - eine konkrete Gefahr gab es laut Staatsanwaltschaft aber zu keiner Zeit.

Berichte über einen möglicherweise vereitelten Attentatsplan gegen den US-Präsidentschaftskandidaten Barack Obama haben am Rande des Parteitags der Demokraten in Denver für Aufregung gesorgt. Die Bundespolizei ermittelt in dem Fall, wie FBI-Sprecherin Kathy Wright bestätigte. Sie wollte aber keine Einzelheiten nennen. Die Justizbehörden erklärten, es habe keine "glaubhafte Gefahr"' für Obama gegeben.

Auf diesem Foto, das die Polizei in Aurora in Colorado veröffentlicht hat, ist Tharin Gartrell zu sehen, der bei einer Straßenkontrolle verhaftet wurde. (Foto: Foto: AP)

Ein Mann mit Gewehren und Munition in seinem Wagen, der Drohungen gegen Obama ausgestoßen haben soll, wurde am Sonntag festgenommen, wie aus US-Behördenkreisen verlautete. Zwei weitere Männer wurden am Montag im Zusammenhang mit dem Fall festgenommen.

"Es wäre vorschnell zu sagen, dass es sich um eine echte Bedrohung handelte oder ob diese Leute die Fähigkeiten haben, so etwas auszuführen." Der 28 Jahre alte Tharin Gartrell war am Sonntag während einer Verkehrskontrolle in Denver mit Waffen, Munition und Betäubungsmitteln in seinem Wagen angetroffen worden, wie die Polizei von Denver mitteilte.

Wenig später wurden in Hotels zwei weitere Personen festgenommen, Nathan Johnson und Shawn Robert Adolf. Adolf soll versucht haben, sich der Festnahme mit einem Sprung aus seinem Hotelzimmer im fünften Stock zu entziehen. Die Polizei wollte nichts zu möglichen Verbindungen der Festgenommenen sagen. Eine der sichergestellten Waffen war als gestohlen gemeldet.

Einer der Festgenommenen, Johnson, sagte im Gefängnis dem Fernsehsender KCNC-TV, andere in den Fall verwickelte Personen hätten sich rassistisch über Obama geäußert und darüber gesprochen, ihn bei der Annahme seiner Nominierung als Präsidentschaftskandidat am Donnerstag zu töten. Er selbst habe damit aber nichts zu tun.

Auf die Frage, ob er glaube, dass es sich um ein Mordkomplott gegen Obama handelt, sagte Johnson: "Ich würde weder ja noch nein sagen." Johnson wurde wegen Drogenvergehen festgenommen. Wie der lokale Fernsehsender CBS34 berichtete, sagte einer der Männer den Behörden, sie hätten Obama "von einem "geeigneten Punkt aus mit einem Gewehr erschießen" wollen.

Der Anschlag war angeblich für Donnerstag geplant, wenn Obama vor den Teilnehmern des Parteikonvents offiziell die Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten annehmen soll.

US-Staatsanwalt Troy Eid erklärte, der Fall werde untersucht. "Wir sind absolut überzeugt, dass es keine glaubhafte Gefahr für den Kandidaten, den Nationalkonvent der Demokraten oder die Bevölkerung von Colorado gibt", sagte er jedoch.

© SZ vom 27.08.2008/aho - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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