US-Immigranten:Raus bist Du

Nun die Salvadorianer: Trumps Politik der Abschreckung wird scheitern.

Von Stefan Kornelius

Immigranten standen am Beginn der Präsidentschaft von Donald Trump, Immigranten stehen am Ende seines ersten Amtsjahres. Die Armutswanderung aus dem Süden in den Norden des Kontinents ist eines seiner zentralen Themen. Die Mauer, die Rücksendung der Illegalen, die Gesundheitsreform zu ihren Lasten - ohne Migranten funktioniert das Feindbild nicht, das Trump zur Mobilisierung seiner Klientel aufbauen musste.

Das jüngste Opfer der grobschlächtigen Immigranten-Politik sind 200 000 Salvadorianer, die unter dem Schutz eines speziellen Nothilfeprogramms seit 2001 in die USA gekommen sind. Die meisten von ihnen gelten als integriert, zahlen Steuern, ein Viertel von ihnen wohnt im eigenen Haus. Nun sollen sie gehen, weil der ursprüngliche Hilfsgrund, eine Reihe von Erdbeben, als bewältigt gilt. Zurückgehen werden die Menschen selbstverständlich nicht. Sie werden versuchen, die US-Staatsbürgerschaft zu erhalten oder in die Illegalität abtauchen.

Die Einwanderungspolitik braucht dringend eine Struktur. Trump aber geht es nicht um Regeln und Ordnung, es geht ihm um Abschreckung und das Bild eines Amerika, das er aus seiner Jugend kennt. Diese Zeit ist aber längst vorbei, was der Präsident bei der nächsten Wahl merken wird. Republikanische Kongresssitze in hispanisch geprägten Regionen sind gefährdet. Und der Tag wird schnell kommen, wo auch die Präsidentschaft selbst gegen diesen Teil der Wähler nicht zu gewinnen sein wird.

© SZ vom 10.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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