Union:Merkel und Seehofer beschließen Frieden

Lesezeit: 2 min

"Wir haben eine vorzügliche Kanzlerin": Nach langem Streit ruft auch die CSU die CDU-Chefin zur Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl aus. Doch der Dissens über Flüchtlings-Obergrenzen schwelt.

Von Lisa Schnell, München

Nach langem Zögern hat die CSU Angela Merkel zur gemeinsamen Kanzlerkandidatin der Union ausgerufen. "Wir ziehen gemeinsam in diesen Wahlkampf", sagte CSU-Chef Horst Seehofer am Montag nach einem Versöhnungstreffen von CDU und CSU in der CSU-Parteizentrale in München. Während die CDU Merkel schon Ende 2016 als Spitzenkandidatin ausrief, hielt sich die CSU bis jetzt zurück. Seehofer hatte von Merkel immer wieder vergeblich gefordert, ihren Widerstand gegen eine Obergrenze für Flüchtlinge aufzugeben. Jetzt aber soll nichts mehr gegen eine Unterstützung sprechen. "Ich habe es begründet mit der Tatsache, dass es Deutschland gut geht", sagte Seehofer. Mit der Union an der Regierung sei Deutschland innen- und außenpolitisch eine "Insel der Stabilität". "Wir haben eine vorzügliche Kanzlerin", sagte er. CDU und CSU verbinde ein großes "Fundament der Gemeinsamkeiten", das sie in einer "Münchner Erklärung" festgelegt hätten. Geteilte Werte seien etwa das christliche Menschenbild oder das Bekenntnis zur sozialen Marktwirtschaft, heißt es in dem Papier. In der Flüchtlingspolitik will die Union vorrangig Fluchtursachen bekämpfen. Außerdem müsse die Einwanderung von ausländischen Fachkräften besser gesteuert werden. Das Papier dient als Basis für ein gemeinsames Wahlprogramm, das im Juli verabschiedet werden soll. Die Obergrenze wird sich darin nicht finden. Sie bleibe "ein Punkt der unterschiedlichen Auffassungen", sagte Seehofer. Er wiederholte, dass er ohne eine Obergrenze in die Opposition gehen werde.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: