Umstrittener Hauptbahnhof:Stuttgart gegen den "Monsterbohrer"

Stuttgart 21: Ein Teil einer Tunnelbohrmaschine wird in den Süden Stuttgarts transportiert. (Foto: dpa)

Demo gegen eine Tunnelbohrmaschine: Stuttgart-21-Gegner haben in der Nacht gegen einen Schwertransport demonstriert. Die Zahl der Demonstranten war übersichtlich, die Stimmung könnte sich bald jedoch wieder verschärfen.

Acht Stunden für eine Strecke von etwa 20 Kilometern: In der Nacht zum Freitag hat eine riesige Tunnelbohrmaschine für das Bahnprojekt Stuttgart 21 ihr Ziel erreicht. Das Teilstück wurde per Tieflader vom Stuttgarter Hafen zur Fildertunnel-Baustelle in Stuttgart-Fasanenhof transportiert. Der 40 Meter lange, zehn Meter breite und 170 Tonnen schwere Transport mit dem Teilstück des Tunnelbohrers erreichte sein Ziel trotz der Demonstrationen im Zeitplan.

Entlang der Route hatten in der Nacht zwischenzeitlich etwa 200 Gegner von Stuttgart 21 protestiert. Eine 20-köpfige Gruppe versuchte der Polizei zufolge, ein Absperrgitter zu durchbrechen. Später blockierten etwa 90 Demonstranten kurzzeitig die Zufahrt zu der Baustelle. Insgesamt wurden zwei Menschen für kurze Zeit in Gewahrsam genommen.

Anders als bei bisherigen Protesten gegen das Stuttgarter Bauprojekt war die Zahl der Demonstranten gegen den "Monsterbohrer" in der Nacht zum Freitag überschaubar, wie ein Twitter-Nutzer berichtete.

Die Polizei war trotzdem auf erbitterten Widerstand gefasst und mit Hunderten Beamten, Mannschaftswagen, Gefangenentransportern und Absperrungen im Einsatz.

Die Situation dürfte sich in den kommenden Tagen kaum entspannen. Die Teilnehmer der traditionellen Montagsdemonstrationen gegen Stuttgart 21 müssen ihren üblichen Versammlungsort vor dem Hauptbahnhof künftig verlassen. Der Baden-Württembergische Verwaltungsgerichtshof entschied am Donnerstag, dass die Demonstrationen im Dezember in einer Nebenstraße stattfinden sollen. Als Begründung nannte das Gericht kilometerlange Verkehrsstaus.

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