Ukraine nach der Wahl:Entscheidung vor Gericht

Die ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko will gegen das Ergebnis der Präsidentschaftswahl vor Gericht ziehen.

Die ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko hat nach ihrer Niederlage bei der Präsidentenwahl die Abstimmung als "gefälscht" bezeichnet und will das Ergebnis vor Gericht anfechten. "Ich habe Beweise", sagte die Politikerin in einer von Fernsehsendern in Kiew direkt übertragenen Rede.

Julia Timoschenko will die Wahl anfechten. (Foto: Foto: dpa)

Der Protest der pro-europäischen Ministerpräsidentin steht im Widerspruch zu Einschätzungen westlicher Wahlbeobachter, die die Abstimmung vom vergangenen Sonntag als fair und frei eingestuft hatten. Die Wahl im zweitgrößten Land Europas hatte der pro-russische Oppositionsführer Viktor Janukowitsch mit gut drei Prozentpunkten Vorsprung gewonnen.

Timoschenko sprach von "schockierenden Details", die ihr Lager bei der Überprüfung der Wahl entdeckt habe. Etwa eine Million Stimmzettel seien nicht korrekt gewesen, sagte die Politikerin mit dem markanten Haarkranz.

Janukowitsch sei "kein rechtmäßig gewählter Präsident und werde dies auch nicht werden", betonte die Regierungschefin mit kämpferischem Ton in ihrer Rede. "Das Recht hat das letzte Wort." Janukowitsch war bereits nach der Präsidentenwahl 2004 zum Sieger erklärt worden. Nach einem Skandal um gefälschte Stimmen verlor er aber eine Wiederholungswahl in der Orangenen Revolution gegen Viktor Juschtschenko und dessen damalige Weggefährtin Timoschenko.

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