Die Kanzlerin hat, man kann es nicht anders sagen, ihren Spaß. "Witaju Wojeniw, ich grüße die Soldaten", ruft sie mit fester Stimme auf Ukrainisch. "Ehre den Helden", schallt es von der Ehrenformation zurück, die zur Begrüßung angetreten ist. Dann geht es plaudernd weiter an der Seite des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko. Es ist die erste Auslandsreise von Angela Merkel seit ihrer Ankündigung, im Dezember beim CDU-Parteitag nicht mehr als Parteivorsitzende kandidieren zu wollen. Später, bei der Pressekonferenz, wird sich der Ukrainer zuversichtlich äußern, "dass Präsident Poroschenko und Bundeskanzlerin Merkel auch weiterhin gut zusammenarbeiten werden". Der Hintersinn liegt auf der Hand, bezieht sich aber vermutlich weniger auf Merkel und die Unwägbarkeiten der Nachfolgeregelung an der CDU-Spitze als auf ihn selbst.
Ukraine:Merkels Vermächtnis
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Die Bundeskanzlerin steht der Ukraine nahe, das zeigt ihr Besuch in Kiew. Die Bilanz ihres Wirkens in dem Konflikt im Osten des Landes nennt sie jedoch selbst: ernüchternd.
Von Daniel Brössler, Kiew
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