Türkei:Neue Terrorurteile in Istanbul

Fünf Jahre nach dem Anschlag auf die Istanbuler Altstadt mit zwölf toten Deutschen hat ein türkisches Berufungsgericht ein neues Urteil gegen Verantwortliche erlassen. Vier Angeklagte wurden unter anderem wegen Beihilfe zu vorsätzlicher Tötung, Mordversuchs und Verstoßes gegen die Verfassung zu lebenslanger und mehr als 300 weiteren Jahren Haft verurteilt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag berichtete. Am 12. Januar 2016 hatte sich ein Selbstmordattentäter inmitten einer deutschen Reisegruppe in der Istanbuler Altstadt in die Luft gesprengt. Dabei wurden zwölf Deutsche getötet und 16 weitere Menschen verletzt. 2018 waren ursprünglich drei der auch jetzt Angeklagten verurteilt worden. Ein Berufungsgericht hatte das Urteil unter anderem wegen Verfahrensmängeln aufgehoben. Ein Angeklagter hatte etwa keinen Anwalt. Im neuen Prozess waren insgesamt 26 Menschen angeklagt, sie waren der Verhandlung dem Bericht zufolge teilweise per Video zugeschaltet. 18 weitere Angeklagte seien wegen Beweismangels freigesprochen worden. Drei Angeklagte hätten sich auf der Flucht befunden. Ein früheres Urteil wegen Mitgliedschaft in einer Terrororganisation gegen einen Angeklagten blieb demnach bestehen.

© SZ vom 07.04.2021 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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