Truppenbesuch:Gefährliche Mission

(Foto: Wolfgang Kumm/dpa)

Joachim Gauck besucht Bundeswehrsoldaten im westafrikanischen Mali. Die Region ist seit Monaten stark umkämpft. Kurz vor der Ankunft des Bundespräsidenten greifen Extremisten eine Basis der UN-Friedensmission an.

Von Constanze von Bullion, Berlin

Zwei Jahre nach seinem Appell an die Deutschen, sich in internationalen Krisen stärker zu engagieren, auch militärisch, hat Bundespräsident Joachim Gauck am Freitag Bundeswehrsoldaten im westafrikanischen Mali besucht. In Bamako und im Feldlager Koulikoro sind sie im Rahmen der europäischen Ausbildungsmission EUTM im Einsatz. An der Mission sind etwa 200 Bundeswehrangehörige beteiligt. Die UN-Friedenstruppe Minusma mit insgesamt 9000 Soldaten ist im gefährlicheren Norden des Landes stationiert. Die Bedrohung durch Terror, Separatisten und Kriminelle sei aber allein mit militärischen Mitteln nicht einzudämmen, betonte der Bundespräsident (). Mali müsse die Stabilisierung des Landes auch selbst vorantreiben. Notwendig seien Lebensperspektiven für Jugendliche und Arbeitslose sowie eine bessere Versorgung mit Wasser, Lebensmitteln und Medizin. Kurz vor der Ankunft des Bundespräsidenten griffen Extremisten eine Basis der UN-Friedensmission an. Mindestens fünf Blauhelmsoldaten der Mission Minusma wurden durch Raketenbeschuss getötet und 30 verletzt. Malis Präsident Ibrahim Boubacar Keita dankte Deutschland für langjährige Freundschaft und Unterstützung. "Erst in der Not erkennt man, wer sein Freund ist", sagte Keita.

© SZ vom 13.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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