Trauerfeier für Polizisten:Bombenanschlag in Pakistan fordert viele Tote

In der pakistanischen Stadt Quetta töten Unbekannte einen Polizisten. Nur Stunden später explodiert während der Trauerfeier eine Bombe - gezündet vermutlich von einem Selbstmordattentäter. Mehr als 20 Menschen sterben.

Beim Anschlag auf eine Trauerfeier in der pakistanischen Stadt Quetta sind Medienberichten zufolge mehr als 20 Menschen getötet worden.

Die englischsprachige, pakistanische Zeitung Dawn schreibt auf ihrer Webseite unter Berufung auf Polizeikreise von 38 Opfern, mehrere von ihnen Polizeioffiziere. Der Nachrichtenagentur dpa zufolge starben 25 Menschen.

Die Trauerfeier wurde den Berichten zufolge zu Ehren eines Polizisten abgehalten, der erst am Donnerstagmorgen erschossen worden war, als er zum Abschluss des Fastenmonats Ramadan mit seiner Familie einkaufen wollte.

Unter Berufung auf Fernsehberichte schreibt Dawn, die Bombe sei außerhalb der Moschee explodiert, in der sich die Menschen zur Trauerfeier versammelt hatten. Aus Polizeikreisen verlautete, dass es sich um einen Selbstmordanschlag gehandelt haben könnte. Der Sprengsatz soll zwischen acht und zehn Kilogramm schwer gewesen sein. Der Angreifer habe die Bombe am Körper getragen und am Eingang der Moschee gezündet, als die Polizisten angetreten seien, um ihrem kurz zuvor erschossenen Kollegen die letzte Ehre zu erweisen.

Wer für den Anschlag verantwortlich war, blieb zunächst unklar. Das westpakistanische Quetta gilt als Hochburg radikal-islamischer Taliban und anderer militanter Gruppen. Seit den Wahlen im Mai wird das Land von einer Serie von Anschlägen erschüttert, darunter eine Bomben-Attacke auf das Hauptquartier des Militärgeheimdienstes. Zudem waren Ende Juli bei einem Angriff auf ein Gefängnis in der Stadt Dera Ismail Khan etwa 250 Gefangene befreit worden.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/mane - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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