Transnistrien-Verhandlungen:Merkel sieht "europäische Perspektive" für Moldau

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat der Republik Moldau langfristig einen möglichen Beitritt zur EU in Aussicht gestellt.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat der Republik Moldau langfristig einen möglichen Beitritt zur EU in Aussicht gestellt.

Die östliche Partnerschaft, zu der Moldau gehöre, sei mit dem Ziel gegründet worden, "dass wir die europäische Perspektive sehr wohl sehen", sagte Merkel nach ihrem Gespräch mit dem Ministerpräsidenten von Moldau, Vlat Filat, in Chisinau.

Merkel sagte auch, der Annäherungsprozess müsse "Schritt für Schritt" erfolgen. Zunächst gehe es um ein Assoziierungs- und ein Freihandelsabkommen sowie um Verbesserungen im Visabereich. Zu den drängendsten Aufgaben der moldauischen Regierung gehöre unter anderem der Kampf gegen die Korruption, mahnte Merkel.

Filat versicherte seinerseits, dass die Regierung des Landes den Reformprozess vorantreiben werde. Das Land und seine Bürger hätten sich klar für Europa entschieden. In der Frage des Transnistrien-Konflikts forderte Merkel "weitere Fortschritte" bei den internationalen Verhandlungen.

Die Gespräche werden im sogenannten 5+2-Format geführt, das nächste Treffen findet im September statt. Beteiligt daran sind Moldau, Transnistrien, Russland, die Ukraine und die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sowie die USA und die EU als Beobachter.

Das schmale Gebiet Transnistrien am Ostufer des Dnjestr-Flusses hatte sich Anfang der 90er Jahre von Moldau losgesagt, doch wird die Unabhängigkeit international nicht anerkannt. Merkel war als erste deutsche Regierungschefin in die unabhängige Republik Moldau gereist.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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