Sie haben wieder einen Versuch. Wie schon vor vier Jahren planen Union und FDP - auch wenn es noch keine eindeutige Koalitionsaussage gibt -, die Bundesregierung zu übernehmen. 2005 wurden die Konservativ-Liberalen im letzten Moment noch von einer an Kampfesmut gewinnenden SPD abgefangen. Das Ergebnis: die große Koalition.
Vier Jahre hat die Bundesregierung die Geschicke der Republik bestimmt. Aber waren die Bundesminister gut darin? Wer war kompetent, wer unsicher? Stellen Sie ein Abschlusszeugnis aus!
Jetzt neigt sie sich dem Ende entgegen, und den Sozialdemokraten ohne Gerhard Schröder, aber mit Frank-Walter Steinmeier, scheint die zweite Luft für das Finale zu fehlen.
In den Umfragen erreichen CDU/CSU und die Liberalen mehr als 50 Prozent, doch was sie konkret planen, ist den Bürgern nicht bekannt. Sogar der Plan, Steuern zu senken, ist noch diffus.
Es zeichnet sich ein interner Wettbewerb um die größte Steuersenkungspartei ab, den Guido Westerwelle unbedingt gewinnen will. Zu erwarten sind Abbau von Staatsleistungen und Wohltaten für Unternehmer, die das Wachstum wieder stimulieren sollen.
Wahrscheinlich ist aber auch eine Fortsetzung des Streits zwischen CSU und FDP. Angela Merkel wird in ihrer Führungsfunktion viel stärker gefordert sein. Den konzilianten Moderationsstil, der die große Koalition prägte, wird sie sich in der neuen Konstellation - wenn sie denn kommt - nicht leisten können.