Tag der Deutschen Einheit:"Wichtiges Signal an alle Muslime"

Der Reichstag in Schwarz-Rot-Gold, Ovationen für Altkanzler Helmut Kohl und ein Gruß aus dem Weltall: Bürger und Politiker feiern den 20. Jahrestag der Deutschen Einheit. Bundespräsident Wulff bekommt Zuspruch vom Zentralrat der Muslime. Die Bilder.

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Tag der Deutschen Einheit in Bremen: Deutschlands kleinstes Bundesland richtet die offiziellen Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag der Wiederveinigung aus, weil es derzeit den Vorsitz im Bundesrat innehat.

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Begonnen haben die offiziellen Feierlichkeiten mit einem ökumenischen Gottesdienst im Bremer Dom St. Petri. Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode äußert sich in seiner Predigt vor den 1100 geladenen Gästen kritisch zu Begleiterscheinungen der Einheit. Es sei "nicht nur positives Wachstum hervorgebracht" worden.

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Tausende Bürger feiern auf dem Bremer Rathausmarkt mit. Nach der Demonstration von 2000 Einheitsgegnern am Samstag ...

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... waren die befürchteten Krawalle ausgeblieben. Friedlich zog die Musikparade vorüber.

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Sie sind das Volk: Bundespräsident Christian Wulff, seine Frau Bettina Wulff (rechts) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (Mitte) suchen zwischen den offiziellen Programmpunkten den Kontakt zu den Bürgern.

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In der Bremen Arena hielt Präsident Christian Wulff seine mit Spannung erwartete Rede. Darin mahnte er alle in Deutschland lebenden Menschen zur Integration: "Wir sind ein Volk! Dieser Ruf der Einheit muss heute eine Einladung sein an alle, die hier leben." Wulff betonte, neben dem Christen- und Judentum gehöre auch der islamische Glaube zu Deutschland. Er sei "natürlich" auch der Präsident der deutschen Muslime.

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Beim Zentralrat der Muslime in Deutschland fanden Wulffs Äußerungen ein positives Echo. "Die Worte des Präsidenten sind ein klares, deutliches und wichtiges Signal für alle Muslime in Deutschland", sagte der Zentralrats-Vorsitzende Aiman Mazyek der Bild-Zeitung. In seiner Rede habe Wulff klargemacht, dass "Muslime keine Bürger zweiter Klasse sind".

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Auch Gregor Gysi, Fraktionschef der Linken im Bundestag, lobte die Rede des Bundespräsidenten. Wulff habe klar gemacht, dass Deutschland nur dann zur Einheit finde, wenn die Integration insgesamt gelinge - nicht nur zwischen Ost und West. "In erster Linie müssen wir unsere eigenen Integrationsangebote verbessern. Das hat der Bundespräsident gesagt und das ist okay so. Er ist ja der Präsident aller und nicht nur der Konservativen", sagte Gysi im Südwestrundfunk (SWR).

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Wulff lobte auch den Mut der Ostdeutschen bei der Überwindung der Teilung vor 20 Jahren. "Ich verneige mich vor allen, die für diese Freiheit gekämpft haben", sagte er in seiner Rede. Die Bereitschaft der Ostdeutschen zur Veränderung sei bislang nicht ausreichend gewürdigt worden.

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Ein ganz besonderer Gruß nach Bremen kam aus dem All: Per Live-Schaltung übermittelte der Kommandant der Raumstation ISS, US-Astronaut Doug Wheelock, seine besten Wünsche an die in der Bremen Arena versammelte Politprominenz. Drei Raumfahrer sprachen in ihren kurzen Botschaften vor allem von einer "ehrlichen, internationalen Zusammenarbeit" an Bord. Zum Abschluss flogen ein paar Grußkarten zum Tag der Deutschen Einheit durch das Raumschiff.

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Michail Gorbatschow, der als sowjetischer Staatschef die deutsche Einheit mit vorbereitet hatte, beging den Festtag in Frankfurt. Heute sehe er im wiedervereinigten Deutschland ein Vorbild für Länder, die sich auf dem Weg zur Demokratie befinden, sagte der Friedensnobelpreisträger (hier mit Oberbürgermeisterin Petra Roth) in der Frankfurter Paulskirche.

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Auch in Berlin fanden zahlreiche Feiern zum Jahrestag der Einheit statt. Zum Bürgerfest am Brandenburger Tor strömten Zehntausende Menschen.

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Der Bundestag erinnerte mit einer eigenen Feierstunde an die Ereignisse vor 20 Jahren. Ehrengast des Festakts war Altkanzler Helmut Kohl, der mit langem Beifall und Standing Ovations gefeiert wurde. Bundestagspräsident Norbert Lammert dankte Kohl für dessen Einsatz für die Wiedervereinigung.

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Mit niemanden verbinde sich die deutsche Einheit so sehr wie mit Helmut Kohl, sagte Lammert. Sichtlich gerührt und mit Tränen in den Augen nahm der auf den Rollstuhl angewiesene 80-Jährige Altkanzler das Lob entgegen. Die Wiedervereinigung sei "Anlass zu stillem Stolz und lautem Dank", sagte Lammert. 

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Während die Nationalhymne angestimmt wurde, wurde der Reichstag in schwarzrotgoldenes Licht getaucht.

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Wie 1990 beendete ein großes Feuerwerk zu den Klängen der Europahymne die Feststunde.

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